Wirtschaft

Klimawandel macht Bier doppelt so teuer

Schlechte Nachrichten für Bier-Liebhaber: Der Gerstensaft könnte infolge des Klimawandels doppelt so teuer und knapp werden.

Heute Redaktion
Teilen

Das Fachblatt "Nature Plants" berichtet, dass die Bierpreise weltweit enorm ansteigen könnten, wenn die Temperaturen weiterhin so rasant wie bisher ansteigen. Verantwortlich dafür sei das häufigere Auftreten von Hitze- und Dürrreperioden während der Wachstumsperiode von Gerste.

"Die klimatischen Wetterextreme können die Verfügbarkeit und die wirtschaftliche Zugänglichkeit von Bier gefährden", heißt es im Bericht von "Nature Plants". Angesichts der zahlreichen, lebensbedrohlichen Auswirkungen, die der Klimawandel hat, scheint der Anstieg der Bierpreise zwar trivial, wie Studienleiter Steven Davis von der University of California in Irvine (USA) selbst zugibt. Allerdings sagt der Forscher auch: "Es gibt definitiv eine interkulturelle Anziehungskraft von Bier, und am Ende eines zunehmend gewöhnlich heißen Tages kein kühles Bier zu bekommen, würde das Ganze noch schlimmer machen."

Rückgang bei Gerstenerträgen

Die Forscher haben auf Basis historischer Wetterdaten (1981-2010) und Aufzeichnungen über u.a. Ernteflächen und Ertrag die Anfälligkeit von Gerste für Wetterextreme ermittelt. Dann wurde ein Modell erstellt, mittels dessen Hilfe die Auswirkungen von gleichzeitig auftretenden Dürre- und Hitzeextremen unter einer Reihe von zukünftigen Klimaszenarien berechnet wurde. "Wir stellen fest, dass diese Extremereignisse weltweit zu erheblichen Rückgängen bei den Gerstenerträgen führen können. Die durchschnittlichen Ertragsverluste reichen von 3 bis 17 Prozent, abhängig von der Schwere der Bedingungen", heißt es im Bericht.

Preisanstieg um das Doppelte

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass mit sinkender Verfügbarkeit von Gerste auch die Menge von Gerste zum Brauen überproportional schwinden wird. Der Grund: Das Getreide würde wohl für andere wichtige Zwecke (etwa Tiernahrung) genutzt. Im Jahr 2011 sind etwa 17 Prozent der weltweiten Gersten-Ernte zur Bierproduktion genutzt worden – in Brasilien gar 83 Prozent, während es im Vergleich dazu in Australien nur neun waren.

Dass das in weiterer Folge zu einem Anstieg vom Bierpreis führen könnte, ist nicht überraschend. Sollten die extremen Klimaveränderungen eintreten, so würden Ländern wie Belgien, Tschechien und Deutschland 27 bis 38 Prozent Prozent weniger Gerste zur Verfügung stehen. Das wiederum hätte einen Anstieg des Bierpreises um das Doppelte zur Folge.

Die Forscher weisen selbst darauf hin, dass die Studie Schwächen aufweist. So seien keine möglichen (technologischen) Anpassungen, die in Zeiten des Klimawandels womöglich getroffen werden, berücksichtigt worden.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft!</strong> Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. <strong><a data-li-document-ref="120035822" href="https://www.heute.at/s/kaleen-raved-oesterreich-ins-song-contest-finale-120035822">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft! Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. Weiterlesen >>
    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com

    (red)