Coronavirus

Experte für Covid-Maßnahme auch bei anderen Krankheiten

Der Experte Peter Klimek spricht sich nach dem Quarantäne-Aus für eine wichtige Maßnahme aus, die auch anderen Krankheiten angewendet werden soll.

Tobias Kurakin
Peter Klimek spricht sich für eine ganz bestimmte Maßnahme aus.
Peter Klimek spricht sich für eine ganz bestimmte Maßnahme aus.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com ; BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die österreichische Bundesregierung hat sich durchgerungen, die Quarantäne abzuschaffen. Ab 1. August ist eine Isolation nach einem positiven Corona-Test nicht mehr notwendig. Zusätzlich dazu hat sich die Regierung aber vorgenommen, andere Maßnahmen zu setzen, wie etwa den Ausbau des Corona-Melderegisters.

Mehr Überblick soll verschafft werden

Das Corona-Register soll einen Überblick über den Krankheitsverlauf von Corona-Spitalspatientinnen und Patienten geben. Die Datenbank enthält pseudonymisierte Daten aller Patientinnen und Patienten mit einer COVID-Infektion in Krankenhäusern. Sie gibt unter anderem Aufschluss über die Zahl der Patientinnen und Patienten mit COVID als Hauptdiagnose, die Dauer des Spitalsaufenthalts, die Wirksamkeit der Impfungen und ähnliches mehr.

Derzeit würden alle Bundesländer mit Ausnahme von Wien ihre Daten an das zentrale Register liefern. Der Komplexitätsforscher Peter Klimek wünscht sich, dass auch in Zukunft mehr auf dieses Instrument gesetzt werden würde. "Jetzt können wir lesen, wer, wann und wie im Spital liegt – das ist sehr zu begrüßen, dadurch wird einiges nachgeholt, was wir schon zu Beginn der Pandemie gebraucht hätten", meint Klimek im Ö1-Mittagsjournal.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler könnten anhand der Daten bessere Schlüsse ziehen und die Regierung bezüglich Maßnahmen beraten. In der Vergangenheit liefen die Informationen oft zu spät zentral zusammen. Klimek spricht davon, dass man Daten erst nach Monaten erhalten hätte, was wiederum für zielsichere und schnelle Maßnahmen zu spät gewesen sei.

Nun erhofft sich der Experte, dass auch der Impfstatus der im Spital behandelten Corona-Patientinnen und Patienten mit aufscheint. Ziel sei, die Daten schnell zu verknüpfen und daraus Empfehlungen für Maßnahmen abzuleiten. "Wir möchten auch für andere schwere Infektionskrankheiten haben", so Klimek weiter.

Auch das europäische Seuchenkontrollzentrum empfiehlt, derartige Register für Infektionskrankheiten zu führen. Diese Maßnahme könnte uns also, wenn es nach den Expertinnen und Experten geht, über die Pandemie hinweg erhalten bleiben. "Wir wollen nicht den Überblick verlieren und stattdessen wissen, was da los ist", so Klimek.

Hacker äußert Bedenken, Klimek sieht Chancen

Bisher argumentiert die Stadt Wien entschieden gegen das zentrale Register. Der zuständige Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) etwa äußert Datenschutzbedenken. Für Klimek sei dies zwar ein berechtigter Einwand, aber auch immer wieder eine willkommene Ausrede.

Klimek äußert jedoch auch vorsichtige Bedenken, zum einen wegen des Föderalismus. So hätten die Personen, die die Daten erheben und zusammentragen, letztlich auch die "Deutungshoheit darüber – das ist definitiv ein Hemmschuh". Langfristig sei jedenfalls der Nutzen größer. So würde man mit den "Belastungen, die wir haben – wo Corona nur eine von vielen ist – besser umgehen lernen", meint der Experte.

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