Österreich

Klopapier und Zahnbürsten um 120.000 Euro weg

Heute Redaktion
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Bild: WIkipedia

Schmutzige Geschäfte auf Kosten der Häftlinge und des Steuerzahlers oder unsaubere Attacke unzufriedener Insassen? Im Gefängnis Karlau sollen Putz- und Alltagsartikel um 120.000 Euro fehlen.

In den letzten Jahren soll in der Grazer Justizanstalt Karlau (mehr als 500 Häftlinge) ein unsauberer Handel mit Reinigungsmitteln und Alltagsgegenständen betrieben worden sein (es gilt die Unschuldsvermutung). Konkret sollen Klopapier, Zahnbürsten, Seifen, Reinigungsmittel, Rasierer, die jeder Häftling monatlich als Grundversorgung auf Staatskosten bekommt, nicht korrekt an die Insassen ausgefolgt worden sein.

"Schleppend, einmal zu wenig, dann gar nicht – über die Jahre wurde hier ein Vermögen abgezweigt", so ein Gefangener, der den mutmaßlichen Veruntreuungsfall nun auch angezeigt hat. Schadenssumme: bis zu 120.000 Euro. Josef Mock, Leiter der Anstalt Karlau, schüttelt am Montag im Gespräch mit "Heute" den Kopf: "Dazu ist mir nichts bekannt. Natürlich kann sich das in nächster Zeit relativieren."

Ob jetzt ein mutmaßlicher Veruntreuungsfall, natürlicher Schwund oder bloß eine Racheaktion unzufriedener Häftlinge vorliegt, sollen die Ermittler des Bundesamtes für Korruptionsbekämpfung (BAK) klären. Am Montagabend bestätigt Vollzugsdirektor Peter Prechtl: "Das BAK ermittelt in der Karlau. Bisher wurden aber keine Unregelmäßigkeiten festgestellt."