Klopp kritisiert England für Corona-Politik hart

Denn die ließ den 30. Meistertitel für die "Reds" gehörig wackeln. Liverpool ist am besten Weg zum Premier-League-Triumph, aber wegen der hohen Zahl der Corona-Infektionen drohte in England sogar der Liga-Abbruch. Das ist nun zwar vom Tisch, dennoch holt Klopp zur Brandrede aus.

"Ich habe mir nicht eine Sekunde darum Sorgen gemacht, dass die Regierung uns den Titel streitig machen will. Ich habe mir aber wohl Sorgen um die Zahl der Toten gemacht - und das beunruhigt mich immer noch", meint Klopp vor dem Restart mit dem Derby beim FC Everton. 

Er habe die Regierung als Deutscher nicht gewählt, betonte Klopp. Aber: "Ich habe aber die Nachrichten in England und Deutschland verfolgt. Wenn Aliens auf unsere beiden Länder schauen würden, könnten sie denken, dass wir auf unterschiedlichen Planeten wohnen würden."

Die Regierung von Premierminister Boris Johnson habe auf die Corona-Krise zu spät reagiert. "Ich kann nicht verstehen, warum wir er erst seit dem 15. Juni in geschlossenen Gebäuden Masken tragen und nicht schon seit fünf oder sechs Wochen, als alle anderen Länder damit angefangen haben", meint Klopp.

Auch mit der aktuellen Lage ist der Kult-Coach nicht zufrieden: "Wenn man in Deutschland in einen Laden kommt und keine Maske trägt, darf man nicht rein. Mit Maske darf man überall hinein. Wenn ich in England in den Laden einer Tankstelle gehe, trage ich Maske und Handschuhe. Ich bin da aber der Einzige - und fühle mich dabei wie ein Außerirdischer."

Zeit zum Einkaufen dürfte Klopp nun nicht mehr haben. Nach dem Derby gegen Everton steht bereits am Mittwoch das Heimspiel gegen Crystal Palace am Programm. Da könnte Liverpool die Meisterschaft schon fixiert haben. Voraussetzung: ein Sieg gegen Everton und ein Ausrutscher von Manchester City am Montag gegen Burnley.