Österreich

Klosterneuburg wächst: So wird das neue Stadtviertel

Bis 2030 soll auf dem Areal der Magdeburgkaserne ein neuer Stadtteil entstehen. Jetzt geht es in die nächste, heiße Phase.

Heute Redaktion
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Wohnraum für rund 2.500 Menschen, Geschäfte und Cafés in den Erdgeschoßen, ein neuer Wirtschaftshof der Gemeinde und Schulen – das ist der Plan für das neue "Pionierviertel" in Klosterneuburg, das bis 2030 am Areal der nun leerstehenden Magdeburgkaserne (Anm.: Bis Dezember 2016 wurde sie vom Stift Klosterneuburg unentgeltlich zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt – mehr dazu hier) entstehen soll.

Wie berichtet, wurde das Konzept im Zuge eines Bürgerbeteiligungsprozesses entwickelt und anschließend mit dem gemeinsamen Grundeigentümer des zwölf Hektar großen Geländes, dem Stift Klosterneuburg, verhandelt.

Die Pläne im Detail

Sechs Wohn-Einheiten zu je vier Mehrparteienhäusern sollen errichtet werden, das Zentrum soll ein eigener Stadtplatz sein. Auch kleine Grätzelparks am Rand des Areals sind geplant. Weiters wird der neue Wirtschaftshof der Stadtgemeinde auf dem Gelände gebaut. Eine Hochgarage sowie eine Quartiersgarage für die Anrainer – ebenfalls am Rand des Kasernenareals – sollen das "Pionierviertel" zur autofreien Zone machen, ein öffentlicher Park nahe am Wasser soll für Naherholung sorgen.

Endrealisierung in 10 bis 15 Jahren

"Das ist ein historisches Projekt für Klosterneuburg. In Workshops mit der Bevölkerung wurde geschaut, was die Leute wollen. Es wird ein sehr lebendiges, ökologisches und nachhaltiges Viertel mit einem hohen Grünraumanteil entstehen", ist Landtagsabgeordneter und Stadtrat für Stadtplanung- und entwicklung, Christoph Kaufmann (VP), überzeugt. Besonders die gute Anbindung zum öffentlichen Verkehr und zu Radwegen mache den neuen Stadtteil attraktiv. "Es wird aber sicher noch zehn bis 15 Jahre bis zur Endrealisierung dauern. Im Vordergrund steht für uns nicht der Zeitfaktor, sondern die Qualität", so Kaufmann.

Kindergarten, Volksschule und Gymnasium

Auch ein großer Schulcampus ist Teil des Konzepts. "20.000 Quadratmeter wurden dafür unentgeltlich an die Stadt verpachtet", informiert Leiter der Immobilienverwaltung des Stiftes, Andreas Leiss. Auf dieser Fläche sollen ein öffentliches, aber privat (Anm.: von der Erzdiözese Wien) betriebenes Gymnasium mit 24 Klassen, eine Volksschule und ein Kindergarten entstehen.

Soziales Wohnen ist ebenfalls ein Teil des Konzepts.

Architekturwettbewerbe ab Frühjahr 2018

Der nächste Schritt: Wettbewerbsverfahren. So soll das Gelände in mehrere Abschnitte unterteilt und mehrere Architektenteams mit Vorschlägen zur Umsetzung beauftragt werden. Eine Jury entscheidet schließlich, welches Konzept gewinnt. Im Anschluss wird das Widmungsverfahren eingeleitet, die Finanzierung geplant und nach Fertigstellung und Beschluss des Raumordnungsplanes soll zu bauen begonnen werden.

"Das neue Stadtviertel wird für die Stadt eine Bereicherung sein", so Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.

I. Nittner

(nit)