Mitten in den laufenden Koalitionsverhandlungen von ÖVP und SPÖ bestätigte ÖVP-Ministerin Karoline Edtstadler am Samstag laut "Krone", sich aus der Spitzenpolitik zurückziehen zu wollen.
Demnach wolle sie in einer möglichen nächsten Regierung mit ÖVP-Beteiligung keinen Ministerinnen-Posten mehr ausüben, sondern die Koalitionsgespräche als Mitverhandlerin zu Ende führen, danach "normale" Abgeordnete im Parlament sein und "eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen".
Ausgerechnet am Abend der Nationalratswahl soll es hinter den Kulissen der Volkspartei wild zugegangen sein. Edtstadler verbrachte den Wahlabend in ihrer Heimat an der Salzach, reiste nicht in die Parteizentrale in die Wiener Lichtenfelsgasse.
Ihr soll laut Insidern relativ unmissverständlich klargemacht worden sein, dass sie in einer nächsten Regierung kein Ministeramt mehr zu erwarten habe. Der Grund: Zwischen ihr und Kanzler Karl Nehammer soll es zu Streit gekommen sein, wie mit dem Wahlsieg von FPÖ-Chef Herbert Kickl umzugehen sei.
Edtstadler konnte allerdings einen Achtungserfolg vorweisen: Sie schaffte in ihrer Heimat Salzburg entgegen dem Bundestrend Platz 1.
Während sich die Verfassungsministerin aber bei der Nationalratswahl zumindest offen für Gespräche mit der FPÖ zeigte, widersprach dies der Linie von Kanzler Karl Nehammer und führte zu Spannungen innerhalb der Volkspartei. Nehammer hatte es zuvor mehrmals ausgeschlossen, mit der FPÖ unter ihrem Chef Herbert Kickl zu koalieren.