Wirtschaft

Knallhart-Forderung nach 15 Prozent mehr Gehalt

Die Arbeitgeberseite der Sozialwirtschaft hatte ein Gehaltsplus von 7,18 Prozent vorgelegt. Doch jetzt der Knall: Die Verhandler wollen 15 Prozent.

Rene Findenig
Die Sozialwirtschaft will 15 Prozent mehr Gehalt.
Die Sozialwirtschaft will 15 Prozent mehr Gehalt.
Getty Images/iStockphoto

Für rund 130.000 Beschäftigte in den Sozial- und Pflegeberufen begann am Donnerstag die dritte KV-Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber boten zum Auftakt ein ungewohnt hohes Gehaltsplus von 7,18 Prozent. Der Arbeitnehmerseite sei "ein guter Abschluss wichtig", gerechnet werde mit einem Inflationsplus von 7,5 Prozent und das Gehaltsplus solle da drüber liegen, "da fehlt noch ein bissl was", hieß es am Donnerstag.

Nun zeigt sich das "bissl was" als fette Forderung: Die Arbeitnehmerseite verlangt nämlich 15 (!) Prozent Gehaltsplus, wie sich bei den Verhandlungen in der Nacht auf Donnerstag herausstellte. Für jeden Beschäftigen solle es zudem ein Mindest-Plus von 350 Euro geben, wie es von den Gewerkschafte vida und GPA heißt. Zwölf Stunden wurde verhandelt, das Arbeitgeberangebot auf 7,5 Prozent und 150 Euro verbessert – dann Abbruch! 

Kommt es jetzt zu Massen-Streiks?

Die Zeichen auf Streik stehen dagegen bereits bei den Metallern, diese Woche gibt es bereits Betriebsversammlungen. Auf Arbeitnehmerseite bezeichnete man die angebotene Gehaltserhöhung von 4,1 Prozent als "Beleidigung". Im Handel wiederum wurde die erste Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen, die Gewerkschaft zeigte sich "verwundert, dass Arbeitgeber kein Angebot auf den Tisch gelegt haben".

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    Abbrüche auch im Handel und bei Eisenbahnern

    Auch hier wurden bereits Betriebsratsitzungen und Betriebsversammlungen angekündigt. Auf Arbeitgeberseite zeigte man dagegen Unverständnis, "dass die Gewerkschaft aktuell gerne ein besonders hohes Gehaltsplus hätte, doch angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen müssen sich alle nach der Decke strecken". Zehn Prozent solle die Forderung betragen.

    Und bei den Eisenbahnern haben die Arbeitgeber ein Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung vorgelegt. Nicht genug für die Arbeitnehmer, weswegen es ebenso kracht: "Für mich ist völlig unverständlich, dass unser Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung für die vida tatsächlich die Grundlage für den Abbruch der Gespräche, Betriebsversammlungen und mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ist", so der Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen und Chefverhandler der Arbeitgeber, Thomas Scheiber.