Österreich

Knast-Psychologe: "Geilheit nicht laufend Thema"

Heute Redaktion
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Die Grazer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen sexueller Belästigung gegen einen Psychologen der Strafanstalt Graz-Karlau. Der Mann arbeitet originellerweise mit Sexualstraftätern. Er soll Mitarbeiterinnen mehrmals unsittlich berührt und verbal belästigt haben. Angezeigt wurde er von seinem früheren Chef.

Die betroffenen Frauen haben sich laut dem Magazin "Falter" beim Ex-Chef beschwert, dieser hat daraufhin Anzeige erstattet. Eine der Frauen hat mittlerweile gekündigt.

"Geilheit war nicht laufend Thema"

Es gibt zwei Akten, der eine bezieht sich auf die sexuellen Belästigungen. Der beschuldigte Psychologe sagt zu den Vorwürfen, die Frauen hätten freiwillig mit ihm "geschmust". Das sei eine "Mini-Affäre" gewesen. Im "Falter" wird auch das Protokoll der Einvernahme zitiert: "Ergänzend möchte ich noch festhalten, dass das Thema Geilheit nicht laufend ein Thema zwischen Magistra M. und mir war." Der zweite Akt hat den Selbstmord eines Gefängnisinsassen zum Inhalt. Der Psychologe soll für den Todesfall mitverantwortlich sein.

"Problem mit der Triebsteuerung"

Laut "Falter" hat auch der frühere Chef des Verdächtigen "ein Problem mit seiner Triebsteuerung", auch er soll junge Kolleginnen sexuell belästigt haben. Strafrechtlich wird gegen ihn derzeit aber nicht ermittelt, frühere Anzeigen gegen ihn beziehen sich auf die Anschuldigungen von Gefangenen bezüglich Amtsmissbrauch und Verleumdung, aber nicht in Bezug auf Sittlichkeit.

Auch der ehemalige Chef weist die Vorwürfe der Frauen zurück, es sei "alles aus dem Zusammenhang gerissen". Er gibt aber zu, er habe sich "nicht ganz richtig verhalten" weil er glaubte, dass die Kollegin zu "erobern" sei.

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