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Knecht-Ruprecht-Angreifer von Schule suspendiert

Heute Redaktion
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Der heilige Nikolo und sein Gehilfe Knecht Ruprecht heißen in der Schweiz "Samichlaus" und "Schmutzli".
Der heilige Nikolo und sein Gehilfe Knecht Ruprecht heißen in der Schweiz "Samichlaus" und "Schmutzli".
Bild: picturedesk.com

Der 15-Jährige, der in der Schweiz mit einem Klappmesser einen Knecht Ruprecht verletzte, ist vom Schulunterricht suspendiert. Der Direktor spricht von einer "Krisensituation".

Es ist das große Thema unter den 3.250 Einwohnern von Rickenbach LU: Die Messerattacke eines 15-jährigen Schülers auf einen Knecht Ruprecht (Anm.: in der Schweiz heißt er 'Schmutzli') beim Nikolo-Umzug am Samstagabend bei der Kirche St. Margrethen. Der "Schmutzli" musste in das Spital gebracht werden, wo die Schnittwunde genäht werden musste.

Mutmaßlicher Täter ist suspendiert und wird betreut

Der mutmaßliche Täter, ein 15-jähriger Albaner, wurde noch an Ort und Stelle festgenommen. Er besucht die Volksschule in Rickenbach. Direktor Hanspeter Erni spricht von einer "Krisensituation", die man derzeit an seiner Bildungsstätte durchmachen müsse.

Die Verantwortlichen haben bereits reagiert: "Wir haben am Sonntagabend alle Lehrpersonen informiert und der betreffende Jugendliche wurde für den Moment vom Unterricht freigestellt. Wir haben sichergestellt, dass er betreut wird in jener Zeit." Wie lange der 15-Jährige suspendiert bleibt, ist noch offen.

Wir müssen den Eltern die Angst nehmen

Erni betont, dass es sich grundsätzlich um keine schulische Angelegenheit handelt, weitere Sanktionen seien Sache der Jugendstaatsanwaltschaft. Dennoch müsse der Vorfall nun aufgearbeitet werden: "Wir müssen den Eltern die Angst nehmen und geben diese Woche allen Klassen genug Zeit und Raum, um das Erlebte zu verarbeiten. Wir stehen auch in Kontakt mit Vereinen. Ebenfalls werden wir alle Eltern informieren."

"Ich habe ihn vorher noch nie gesehen"

Auch bei der Gemeinde ist die Messerattacke ein Thema. In einer Stellungnahme sagte Gemeindepräsident Roland Häfeli: "Das ist natürlich ganz und gar nicht schön. Mit unserer Gemeinde hat das aber nichts zu tun, das hätte überall passieren können."

Das Motiv der Tat ist vorerst noch völlig offen und Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Der angegriffene Schmutzli* sagte zu "20 Minuten", er habe seinen Kontrahenten vorher noch nie gesehen.

Nähere Angaben zum Tathergang wollte er nicht machen, er wolle die Geschichte abschließen und keine weiteren Probleme mit dem Täter.

*Name der Redaktion bekannt