Wirtschaft

Kneissl zu hundert Prozent in Al Jabers Händen

Heute Redaktion
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Immer wieder sorgt der austro-saudische Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber für Schlagzeilen. Nun hat er sich durch den Ankauf von Anteilen zum Alleineigentümer der Tiroler Traditions-Skifirma Kneissl gemacht. Die Beziehung Al Jabers zu Kneissel war bisher von einem Hin und Her geprägt, das fast in einer Firmenpleite geendet hätte.

Al Jabers JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH kaufte am 3. Dezember die Anteile des 40-Prozent-Gesellschafters Simon Hermann Huber und ist nun Alleineigentümer. Das Geld sei bereits geflossen, über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Kratzt Kneissl nun mit Al Jaber die Kurve?

Kneissl war früher eine Top-Marke, galt als Erfinder des bahnbrechenden Carving Ski. Das Unternehmen hat aber nun einen tiefen Fall hinter sich und spielt im Skigeschäft nur eine untergeordnete Rolle. Al Jaber hätte mit Kneissl "viel vor", sagte Sprecherin Saskia Wallner. "Als Alleineigentümer kann die JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH nun die Pläne zur Wiederbelebung der Traditionsmarke Kneissl selbstständig und unbehindert weiter verfolgen."

In der Branche glaubt kaum jemand, dass Al Jaber für einen neuen Höhenflug sorgen kann. Seit seinem Einstieg im Jahr 2008 ist der Neustart jedenfalls noch nicht gelungen. Anfang 2011 wurde Konkurs beantragt, Al Jaber kündigte eine Sanierung an, ließ diese aber wieder platzen, um Erinnerungen an Backhausen und AUA

Al Jabers letztes Projekt, die Übernahme des Textilbetriebes Backhausen, . Der Familienbetrieb musste Insolvenz anmelden und wurde an andere Investoren verkauft.

Al Jaber sorgte auch 2008 für Aufregung, als er sich an der finanziell angeschlagenen AUA beteiligen wollte, aber das Angebot zurückzog, weil er sich über die finanzielle Lage nicht richtig ins Bild gesetzt fühlte. Ein Rechtsstreit war die Folge. Auch mit Immobilienkäufen geriet Al Jaber immer wieder in die Schlagzeilen.

In der Zwischenzeit gab es Gerüchte, wonach Al Jaber zahlungsunfähig sei. Das bestritt dieser und brachte deswegen sogar eine ein.