Österreich

K.O.-Tropfen-Opfer: "Wachte mit Blut an den Beinen auf"

Eine Umfrage auf einem Instagram-Account war der Auslöser: Zahlreiche Frauen berichten über sexuelle Belästigungen und Vergewaltigungen.

Christine Ziechert
K.O.-Tropfen, vergewaltigt - Frauen berichten über sexuelle Übergriffe
K.O.-Tropfen, vergewaltigt - Frauen berichten über sexuelle Übergriffe
iStock, Klagenfurt Elite

Ein Afghane (27) musste sich vergangenen Freitag wegen sexueller Belästigung und geschlechtlicher Nötigung am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Er soll vor einem Jahr zwei Mädchen (damals 15 und 16 Jahre) mehrmals an den Po und unter die Hosen gegriffen haben. Der 27-Jährige bestritt dies, der Prozess wurde vertagt.

Der Instagram-Account "klagenfurt_elite" startete daraufhin eine Umfrage zum Thema sexuelle Belästigung. Die Reaktionen darauf waren unbeschreiblich. Zahlreiche Mädchen und Frauen brachen ihr Schweigen und schilderten anonym ihre Gewalterfahrungen etwa in der Schule, am Arbeitsplatz, durch Freunde, Bekannte und Verwandte, berichtet "5min.at".

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    Instagram, privat
    "Bekam K.O.-Tropfen ins Getränk und wachte in einer Wiese mit zerrissenem Dirndl, Blut an den Beinen und Schaum vor dem Mund auf" - Gewaltopfer

    "Ich bin eines der zwölf Opfer von dem Serienvergewaltiger, der 2020 endlich geschnappt wurde. […] Ich habe heute noch ein Trauma und hoffe, ich muss nie wieder eine solche Todesangst haben", schreibt etwa ein Opfer. Eine weitere Frau erzählt davon, dass sie vor 15 Jahren in einem Wald von einem falschen Polizisten aufgehalten wurde und auf Drogen durchsucht wurde: "Ich musste mich bis auf die Unterwäsche ausziehen. Es fällt mir immer noch sehr schwer, darüber zu reden oder alleine in einem Wald zu fahren."

    Nummern für Gewalt-Betroffene und Ansprechstellen
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
    Weisser Ring: 0800 112 112

    Eine andere Betroffene berichtet wiederum: "War auf einem Fest. Wurde vergewaltigt. Bekam K.O.-Tropfen ins Getränk und wachte in einer Wiese mit zerrissenem Dirndl, Blut an den Beinen und Schaum vor dem Mund auf." Auch Übergriffe durch Freunde werden geschildert: "Wir waren in einem Park. Er begann dann immer mehr, mich zu begrapschen und mich auszuziehen. Ich hab' ihm immer gesagt, er soll's lassen, aber er tat es nicht. Alles endete damit, dass er meinen Kopf zu seinem besten Stück gedrückt hat und ich nachgegeben habe, weil ich Angst hatte, er tut mir was, wenn ich es nicht mache."

    "Ihr seid nicht alleine und bitte seid so mutig und vertraut euch jemandem an!" - mutmaßliches Opfer des Afghanen

    Schließlich meldete sich eines der mutmaßlichen Opfer des Afghanen zu Wort: "Leider müssen sich das viele Mädchen gefallen lassen. Ihr seid nicht alleine und bitte seid so mutig und vertraut euch jemandem an!", so die Teenagerin in ihrem Appell. Auch die Betreiber von "klagenfurt_elite" waren überrascht von der enormen Resonanz: "Es ist nur ein Bruchteil, von dem, was wir tatsächlich erhalten haben. Ihr müsst und sollt euch nicht dafür schämen", stellen sie klar.

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