Österreich

Kobra-Alarm: DJ löste Rätsel um Schlange

Heute Redaktion
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Entwarnung rund um die mutmaßliche Kobra bei Bisamberg: Es handelt sich um eine Gummischlange, die offenbar gezielt am Wegesrand ausgesetzt worden war.

Eine Gummischlange sorgte in den letzten drei Tagen für Verwirrung und Verunsicherung im Raum Bisamberg (NÖ, Grenze zu Wien). Am Freitag hatte eine Frau beim Spazierengehen am Wegesrand eine vermeintliche Giftschlange gesehen. Die Zeugin fotografierte das Tier und erstattete aber erst am Sonntag Anzeige bei der Polizei.

Die Exekutive wiederum setzte Bezirkshauptmannschaft und Schlangenexperten in Kenntnis. Am Montag schickte die Polizei schließlich eine Warnung an die Bevölkerung aus ("Heute" berichtete).

Kinder nahmen Schlange mit

Doch jetzt die mutmaßliche Entwarnung: Bereits am Samstag hatten Kinder am Wegesrand eine Gummikobra gefunden. "Meine Frau, meine Kinder (5, 9) waren Samstagmittag essen und dann spazieren. Plötzlich entdeckten wir die Schlange am Wegesrand. Im ersten Moment war es ein Riesenschreck, wir sind zurückgesprungen. Doch meine mutige Frau schaute sich das genau an, nahm einen langen Stecken und berührte damit das vermeintliche Reptil", so Flip Capella, DJ bei Radio Energy. Einen Irrtum schließt der DJ aus: "Ich sah das Foto in der Zeitung und erkannte vor allem die Stelle wieder, da bin ich 100%-ig sicher. Ich glaube, jemand hat bewusst die Schlange dort platziert oder ein Kind hat die Schlange verloren."

Die Kinder von Flip Capella durften die Schlange sogar mit nach Hause nehmen. "Wir haben sie gründlich gereinigt und gewaschen", so der DJ.

Dennoch Restzweifel

Mittlerweile sind auch Behörde und Polizei alarmiert, die Behörde will an der Stelle noch einmal genau nachsehen - und zwar mit der Frau und dem Finder der Gummischlange. "Anhand von schlechten Bildern und Laienbeschreibungen ist es immer schwierig, eine genaue Expertise abzugeben. Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel melden", so Schlangenexperte Georg Jachan.

Die Polizei will noch nicht 100%-ige Entwarnung geben: "Die Frau sagte, dass sich die Schlange aufgestellt hätte. Daher muss die Sache lupenrein geklärt werden", so Raimund Schwaigerlehner. Mittlerweile haben auch einige Leser Bedenken angemeldet - wie unterschiedliche Schildstärke oder unterschiedliche Brillenzeichnung auf den beiden Bildern. Ein Leser meint: "Auf den zwei Bildern ist eindeutig zu erkennen, dass sich die Schlange bewegt haben muss, da der Schwanz auf dem einen Foto einen stärkeren Bogen macht als auf dem anderen."

Aber: Eine Juristin der BH hat genau nachgemessen - die Winkel stimmen überein. Und: Standort der Erstsichtung und Gummischlangen-Fundort stimmen überein, es dürfte tatsächlich ein "Scherz" gewesen sein.

Lustig findet DJ Flip Capella die Causa übrigens nicht: "Klar, im Nachhinein lachen wir darüber, aber im ersten Moment war es ein gewaltiger Schreck und es werden leider genügend exotische Tiere ausgesetzt."

(Lie)