Österreich

Koch muss 11.000 Euro an Spital zahlen

Heute Redaktion
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Bild: privat

Die Rückkehr nach Österreich wurde für Helmut Lenzinger (63) zur finanziellen Bruchlandung: Ein Blutgerinnsel hatte sich nach dem Flug gelöst, zehn Tage Spital - jetzt soll der Neo-Österreicher blechen.

Die Rückkehr nach Österreich wurde für Helmut Lenzinger (63) zur finanziellen Bruchlandung: Ein Blutgerinnsel hatte sich nach dem Flug gelöst, zehn Tage Spital – jetzt soll der Neo-Österreicher blechen.

"Den Neustart in Österreich habe ich mir anders vorgestellt. Dabei wurde mir im Wr. Neustädter Klinikum noch gesagt, dass die Kosten rückverrechnet werden, ich mir da keine Sorgen machen soll", sagt der Badener. Rückblick: Nach Lehre und zehn Jahren Kochanstellung in Österreich (nie krank, Beiträge gezahlt) war der Küchenchef Anfang der 1980er-Jahre nach Kanada gezogen. Er arbeitete dort in der gehobenen Gastronomie, nahm 1983 die kanadische Staatsbürgerschaft an. Eine kranke Mutter (85) in Baden, ein Sohn und drei Enkerl in der Steiermark sowie eine Freundin in Österreich bewogen ihn jetzt zur Rückkehr.

"Ich habe alles exakt geplant, alles richtig gemacht", so Helmut Lenzinger. Drei Wochen nach der Landung am 1. Oktober löste sich ein Blutgerinnsel – Lungeninfarkt. Zehn Tage war der 63-Jährige im Wr. Neustädter Spital. Bittersüß: Am 8. November flatterte das Gratulationsschreiben für die neue Staatsbürgerschaft ins Haus und am selben Tag die Klinikrechnung über 11.363 . "Ich bin vor dem Neuanfang am Ende. In Österreich werden so viele Menschen kostenlos versorgt und ich soll blechen?"