Österreich

Köchin als "Balkan-Schädel" beschimpft und gekündigt

Eine 58-jährige Küchenchefin wurde rassistisch von ihrem Vorgesetzten beleidigt. Sie meldete ihn und verlor ihren Job – nun bereits zum dritten Mal.

Sandra Kartik
Eine Köchin aus der Steiermark wurde von ihrem Chef rassistisch beleidigt und zog vor Gericht.
Eine Köchin aus der Steiermark wurde von ihrem Chef rassistisch beleidigt und zog vor Gericht.
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Eine Steirerin kocht vor Wut: Die Angestellte eines Privatsanatoriums arbeitete dort als Köchin. Ihr Küchenchef beschimpfte die 58-Jährige immer wieder rassistisch: Er nannte sie "Balkanschädel", verunglimpfte ihr Essen als "Balkanküche" und attestierte ihr, "einen typischen Balkangeruch" zu haben. Als die Angestellte den Fall bei der Leitung meldete, verlor sie den Job, nicht ihr Vorgesetzter. Seit mehr als zwei Jahren prozessiert die Steirerin nun gegen diese Kündigung.

Küchenchefin zum dritten Mal gekündigt

Am Montag schilderte die Steirerin diesen "Nervenkrieg" am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz erneut. Bei dem bereits dritten Verfahren hatte sie sich diesmal juristische Unterstützung von der AK Steiermark geholt. Die vorsitzende Richterin, sowie die beiden Laienrichter, erklärten die Kündigung beim Prozess für unwirksam, es sei eine "unzulässige Motivkündigung" gewesen. Der Arbeitgeber der Klägerin entschied nach dem Urteil dennoch, ihr Dienstverhältnis zu beenden – zum bereits dritten Mal. 

Andere Kollegin als "Putin" beschimpft

"Kein Arbeitnehmer muss sich einer diskriminierenden Behandlung, bzw. Mobbing, aussetzen lassen. Wenn der Arbeitnehmer Abhilfe verlangt, kann nicht der Arbeitnehmer gekündigt werden", schäumte Walter Korschelt, der Anwalt der 58-Jährigen in der "Kleinen Zeitung". "Statt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, haben sie meine Mandantin gekündigt."

Der Küchenchef, der die Köchin beleidigt hat, war übrigens nicht zum ersten Mal rassistisch auffällig geworden. So nannte er eine Pflegeassistentin mit tschetschenischen Wurzeln "Putin". Auch brachte er Mitarbeiterinnen immer wieder zum Weinen. Vor Gericht schilderte eine andere ehemalige Köchin: "Er sagte, ich solle mehr essen, damit ich einen Oarsch bekomme." 

Für die Anti-Diskriminierungsstelle Steiermark zeigt die Causa der beschimpften Köchin "eine schlimme Dimension von Diskriminierung", es sei womöglich der heftigste Fall in den letzten 20 Jahren.

1/57
Gehe zur Galerie
    <strong>19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot!</strong>&nbsp;Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. <a data-li-document-ref="120031870" href="https://www.heute.at/s/tragoedie-bei-sabitzer-sohn-seiner-verlobten-tot-120031870">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584"></a>
    19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot! Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. Die ganze Story hier >>>
    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com
    Mehr zum Thema