Dass das Aus des 58-jährigen Niederländers bereits beschlossene Sache ist, steht für die spanischen Medien fest. Am Freitag titelte etwa die "Marca" "K.O.eman". Und hat damit wohl recht.
In einer bis 4 Uhr Früh dauernden Krisensitzung wurde unmittelbar nach der 0:3-Pleite in der Champions League bei Benfica Lissabon und Valentino Lazaro entschieden, dass Koeman das Topspiel der spanischen Liga am Samstagabend bei Atletico Madrid noch zu verantworten hat - nach Rot gegen Cadiz darf er allerdings nicht auf der Trainerbank sitzen. Danach soll ein Schlussstrich gezogen werden.
Das Aus deutete sich bereits in den letzten Wochen an. Nicht nur, weil das Verhältnis mit Präsident Joan Laporta angespannt ist. Sondern auch, weil die Leistungen des finanziell schwer angeschlagenen Klubs zuletzt katastrophal waren. In der Champions League wurden beide Duelle gegen Bayern München und eben Benfica mit 0:3 verloren. Barcelona droht tatsächlich das Vorrunden-Aus. Und auch in der Meisterschaft ist man mit Platz sechs klar hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben.
Sollte Koeman entlassen werden, muss Barcelona dem Coach eine Abfindung in der Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro zahlen. Dies hielt Klub-Boss Laporta lange von einem Rauswurf ab. Nun dürfte der 59-Jährige allerdings die Reißleine ziehen.
Schon seit Wochen werden Namen von prominenten Koeman-Nachfolgern öffentlich diskutiert. Der Klub hat nun eine sieben Namen umfassende Liste aufgestellt. Darauf zu finden sind Vereinsikone Xavi Hernandez, Belgiens Teamchef Roberto Martinez, Ex-Salzburg-Trainer Oscar Garcia, der aktuell bei Stade Reims unter Vertrag steht, Marcel Gallardo von River Plate, Guardiolas Co-Trainer Juanma Lillo sowie die aktuell vereinslosen Andrea Pirlo und Antonio Conte.
Die Fans hoffen natürlich auf eine Xavi-Rückkehr. Aktuell steht der 41-Jährige bei Al-Sadd in Katar unter Vertrag. Laporta befürworte stattdessen Pirlo, während Jordi Cruyff, der als Berater des Klubs tätig ist, für Martinez stimmte.
Bereits am Sonntag könnte Klarheit herrschen. Denn dann beginnt die Länderspielpause. Die beste Gelegenheit, einen Trainerwechsel vorzunehmen.