Niederösterreich

Kokain-Bande fasste mehrjährige Haftstrafen aus

Eine fünfköpfige Gruppe hatte mehrere Kilo Koks über Slowenien nach Österreich gebracht. Für die Angeklagten (27 bis 52) setzte es Haftstrafen.

Erich Wessely
Teilen
Anwältin Astrid Wagner
Anwältin Astrid Wagner
privat

Schöffenverhandlung wegen des Verbrechens des Suchtgifthandels am Landesgericht Wr. Neustadt am Montag: Laut Anklage hatten die fünf Beschuldigten Kokain nach Österreich eingeführt und kiloweise Kokain im Wert von über 1,9 Millionen Euro verkauft bzw. zu verkaufen versucht. Abgewickelt worden waren die Drogen-Coups zwischen Juli 2019 und März 2020 vor allem in Vösendorf, Wien, Graz und noch weiteren Orten in Österreich.

Quintett ohne Arbeit

Angeklagt waren der gebürtige Bosnier Denis M. (27), Tahir D. (48) aus Nordmazedonien, Jelenko B. (32) aus Slowenien, Doris Z. (34) aus Slowenien und Yücel A. (52, Anwältin Astrid Wagner), ein gebürtiger Türke und mittlerweile österreichischer Staatsbürger - alle ohne Beschäftigung oder in Frühpension. Das Quintett war aus der U-Haft für die Verhandlung in den Gerichtssaal geführt worden.

2,5 Kilo reines Koks

Alleine am 27. Jänner 2020 sollen Jelenko B. und Doris Z. 2479,9 Gramm reines Kokain im Auftrag von Denis M. und Tahir D. mit einem Peugeot von Slowenien nach Vösendorf gebracht haben. Eine ähnliche Fuhr (810 Gramm reines Kokain) hatte es am 8. Jänner 2020 von Slowenien nach Graz gegeben.

Als die Bande Ende Jänner das Suchtgift verkaufen wollte, geriet sie aber an den falschen Abnehmer. Die Beschuldigten boten nämlich die Drogen zu einem Preis von 125.400 Euro einem verdeckten Ermittler der Kriminalpolizei an.

Zwei bis neun Jahre Haft

Schon im Sommer und Herbst 2019 hatte die Bande laut Anklage fast fünf Kilo Kokain zu einem Kilopreis von 40.000 Euro in Graz an unbekannte Drogenkuriere gegen Barzahlung verkauft. Und auch in Wien hatte die Kripo ein vermeintliches Drogengeschäft mit Denis M., Tahir D. und Yücel A. geschickt eingefädelt: Den verdeckten Ermittlern waren zwischen dem 24. Juli und dem 20. August 2019 acht Kilogramm Kokain zu einem Kilopreis von 40.000 Euro angeboten worden.

Die (nicht rechtskräftigen) Urteile: Zwischen zwei und neun Jahre Haft für die fünf Angeklagten.

Mehr zum Thema