Österreich

Kollegen retten Arbeiter vor Tod

Heute Redaktion
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Sie sind die Helden des Tages, haben blitzschnell und goldrichtig reagiert! Herbert F. (45) wurde beim Ablesen eines Sensors in einer Schottergrube in Braunau von mehreren Tonnen Sand verschüttet. Jetzt schildern seine Kollegen Hermann Angsüsser (36) und Leopold Neumayr (21), wie dramatisch die Rettung in letzter Sekunde war.

Es hat nicht gekracht, keiner hat um Hilfe geschrieen. Wir haben nur gehört, wie der Sand plötzlich ganz leise rieselte, schildern die beiden Lebensretter Hermann Angsüsser und Leopold Neumayr aus Braunau. Im nächsten Moment sahen sie nur noch die Stirn und die Nasenspitze ihres Kollegen Herbert F. (45), der zuvor in das vier Meter tiefe Loch gestiegen war.

Herbert wollte den Füllstand der Betonmisch-anlage kontrollieren. Plötzlich hat alles nachge-geben, schildert Angsüsser: Ich bin sofort hineingesprungen, habe mit den Händen geschaufelt und gegraben, damit er wieder Luft bekommt. Im Schock hat er gar nichts mitbekommen! Das war wahrscheinlich auch besser so: Herbert F. wurde von mehreren Kubikmetern nassem Sand begraben. Die tonnenschwere Last drückte gegen seinen Körper.

Freischaufeln dauert mehr als eine Stunde

Wir haben dann nach anderen Kollegen gerufen. Sie sind mit Schaufeln gekommen. Gemeinsam mit der Feuerwehr haben wir ihn nach gut einer Stunde endlich befreit, sagen Angsüsser und Neumayr. Der lebensgefährlich verletzte Arbeiter kam ins Braunauer Spital, wird dort auf der Intensivstation betreut. Sein Zustand ist laut Ärzten stabil.

Robert Loy