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Kolumbien sauer wegen koksendem Santa Claus

Heute Redaktion
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Koksender Santa Claus
Koksender Santa Claus
Bild: zVg

Die US-Supermarktkette Walmart hatte einen Pulli in Programm, der den Weihnachtsmann beim Konsum von "erstklassigem, kolumbianischen" Kokain zeigt.

Bewusst hässliche Weihnachtspullover sind seit langem ein kulturelles Phänomen im anglo-amerikanischen Raum, das bei uns nur schwer nachvollziehbar ist. Die kanadische Tochter der US-Supermarktkette Walmart hat nun mit einem solchen Stück für Verärgerung in Kolumbien gesorgt – und zwar auf höchster Ebene.

Der Pullover zeigt einen Weihnachtsmann, der sich ganz offensichtlich am Konsum von Kokain erfreut. Darunter steht "Let it snow", also "lass es schneien." Witzig oder geschmacklos, dass sei dahin gestellt und ist an sich noch nicht das Problem. Doch die Beschreibung des Kleidungsstücks im Online-Shop erzürnte nun die kolumbianische Regierung.

Santa Claus "genießt den Moment, wenn er erstklassigen, kolumbianischen Schnee in die Hände bekommt", steht dort. "Er häuft ihn auf seinem Couchtisch in perfekten Linien an und macht einen tiefen Zug, um das hoch-qualitative Aroma des Schnees zu riechen. Es ist genau das, was er braucht, um in Stimmung für den Weihnachtsabend zu kommen."

Entschädigung gefordert

Zwar hat sich Walmart nach Aufregung in sozialen Medien bereits entschuldigt und den Pullover aus dem Sortiment genommen – angeblich stammt er von einem Drittanbieter und war nie in den Geschäften selbst erhältlich – doch Kolumbien verlangt sogar eine Entschädigung, erklärte ein Jurist der Regierung im Staatsradio.

Anhand der Zahl der Leute, die die Werbung im Internet gesehen hätten, solle der dadurch für Kolumbien entstandene Schaden errechnet werden. Außerdem verlange man "eine zehnmal so große Werbekampagne wie für dieses Produkt, um ein gutes Bild von Kolumbien zu zeichnen." Dass Kolumbien tatsächlich als weltweit größter Produzent von Kokain gilt, ignoriert die Regierung aber offenbar.

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