Science

Komet fliegt an Erde vorbei – so kannst du ihn sehen

Der grüne Komet Nishimura ist erst vor Kurzem entdeckt worden. Wer ihn sehen möchte, sollte sich beeilen und das passende Equipment parat haben.

Christine Scharfetter
Der Komet ist mit freiem Auge kaum zu sehen.
Der Komet ist mit freiem Auge kaum zu sehen.
DAN BARTLETT / AFP / picturedesk.com

Er wurde erst vor knapp einem Monat von dem japanischen Hobby-Astronomen Hideo Nishimura entdeckt und schon fliegt er ganz nahe an der Erde vorbei – der grüne Komet C/2023 P1 "Nishimura". Sogar mit dem freien Auge soll er dieser Tage zu beobachten sein. "Naja", sagt dazu Astrophysiker und Leiter des Wiener Planetariums Michael Feuchtinger gegenüber "Heute".

"Die Beobachtungskonstellation ist dafür eher ungünstig." Das liege einerseits daran, dass der Komet nicht nur uns, sondern auch der Sonne näher komme und durch das helle Sonnenlicht schwer zu sehen ist. Andererseits wäre der Komet selbst derzeit nicht wahnsinnig hell und nur zu einem Zeitpunkt über dem Horizont, wenn das Dämmerungslicht bereits dazwischen funkt.

1/6
Gehe zur Galerie
    Der Bluemoon über der Bundeshauptstadt begeisterte zahlreiche Wiener.
    Der Bluemoon über der Bundeshauptstadt begeisterte zahlreiche Wiener.
    Leserreporter

    Früh aufstehen

    Nichtsdestotrotz seien die besten Chancen von der Nordhalbkugel einen Blick auf den Komet Nishimura zu erhaschen zwischen 12. und 13. September 2023 vor der Morgendämmerung. "Zwischen fünf und sechs Uhr." Da soll Nishimura den aktuellen Bahndaten zufolge auch den erdnächsten Punkt erreichen. Mit einer Entfernung von 125 Millionen Kilometern ist er uns dann sogar ein Stückchen näher als die Sonne.

    "Mit freiem Auge würde man allerdings maximal einen Punkt am Himmel erkennen – insofern man genau weiß, wo man suchen muss. "Aktuell stehe der Komet im Sternbild des Löwen, "genauer gesagt im Kopf". Natürlich könne man sich hier mit diversen Apps behelfen, Feuchtinger empfiehlt eher ein Teleskop oder einen guten Nachtfeldstecher.

    Ab dem 15. September wird er dann nur noch nach Sonnenaufgang erscheinen und aufgrund des Tageslichtes nicht mehr zu sehen sein. Endgültig hat Nishimura die Erde dann am 18. September passiert und verschwindet – insofern er durch die Hitze der Sonne nicht in Stücke gerissen wird – bis ins Jahr 2460 wieder in den Tiefen des Sonnensystems. Der Grund: für eine Runde um die Sonne benötigt er 437 Jahre.

    Saure Sternenzeit

    Sonst herrscht derzeit aus astronomischer Sicht laut Feuchtinger leider "saure Gurkenzeitn". "Das nächste wirklich spannende Ereignis steht uns erst in zwei Jahren mit einer partiellen Sonnenfinsternis bevor."