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Komiker fühlt sich von Bank rassistisch beleidigt

Der Comedian Johnny Burn hat einen unangenehmen Vorfall in seiner Bank erlebt. Das lässt er nicht auf sich sitzen.

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Johnny Burn fühlt sich beleidigt.
Johnny Burn fühlt sich beleidigt.
Facebook Johnny Burn

"Ich war im Zug, als mir die Tränen kamen": Den Schweizer Komiker Johnny Burn kennt man lachend. Doch nachdem er in seiner Bank rassistisch beleidigt worden sei, übermannten ihn die Tränen. In einem Post, den er am Montagabend auf Facebook verbreitete, schildert Burn, was ihn genau zum Weinen brachte. "Ich dachte daran, dass ich seit 41 Jahren hier lebe, hier aufgewachsen, zur Schule gegangen bin, studiert, unterrichtet, gearbeitet habe, all meine Geburtstage hier gefeiert habe. Aber dass ich offenbar trotzdem noch immer nicht Schweizer genug bin."

"Es klngt vielleicht ein bisschen rassistisch, aber sie sehen nicht aus wie ein Schweizer"

Es begann damit, dass er in seiner Bank in Luzern, wo er schon ein Privatkonto hat, persönlich habe erscheinen müssen, für die Eröffnung eines Geschäftskontos von ihm und zwei Partnerinnen. "Ich sollte dort eigentlich nur kurz hin, um mich auszuweisen." Als er das mit seinem amtlich beglaubigten Führerschein habe tun wollen, sei dieser von der Bankmitarbeiterin nicht akzeptiert worden. Es brauche eine ID oder einen Pass, so die Frau. Und dann habe sie ihm gesagt: "Es klingt ein bisschen rassistisch. Sie sehen nicht wie ein Schweizer aus und ihr Name klingt auch nicht schweizerisch."

Burn sagt weiter: «Ich bestand darauf, dass der Führerschein amtlich ist und meine Bankkarte von derselben Bank sei.» Seine Identitätskarte – Burn ist Schweizer und heisst mit bürgerlichem Namen Mav Bun –, habe er nicht dabei gehabt. «Wenn das Problem wirklich ist, dass ich dieses Bankgeschäft nur mit meiner ID hätte erledigen können, dann hätte mir die Frau das so sagen können ohne den Spruch, ich sehe nicht wie ein Schweizer aus», so der Komiker.

"Ich sehe sehr wohl wie ein Schweizer aus"

Burn schreibt weiter: "Inzwischen brodelte es dann doch so in mir, dass ich mir nicht verkneifen konnte nachzuschieben, dass ich sehr wohl wie ein Schweizer aussehe und fragte die Dame, ob denn ein amtlich beglaubigter Führerschein bei einem noch mehr schweizerisch Aussehenden gereicht hätte."

Schließlich habe die Mitarbeiterin der Bank ihren Vorgesetzten geholt, berichtet Burn weiter. Mit diesem habe er sich dann in ein Zimmer begeben. Nach einem Moment der "skurrilem Stille" habe er ihm gesagt: "Wir entschuldigen uns für den Vorfall und werden schauen, dass so etwas nicht mehr vorkommt." Burn schreibt in seinem Post, es habe ihn erstaunt, wie der Vorgesetze so schnell im Bilde gewesen sein könne, was am Schalter passiert sei und was die Frau zu ihm gesagt habe. Burn vermutet deshalb: "Ich war verdutzt. Nein, ich war verblüfft. Mir dämmerte, dass es sich um eine Floskel handelte."

Jetzt bekommt der Bank-CEO Post von Johnny Burn

Passiert ist der Vorfall am letzten Dienstag. Später habe sich zwar ein Mitarbeiter der Bank bei ihm gemeldet mit dem Ziel, sich zu entschuldigen. Burn nahm das Telefon aber nicht ab. "Ich war emotional nicht dazu in der Lage." Der Bank-Mitarbeiter habe sich dann in einer Mailbox-Nachricht für den Vorfall entschuldigt.

Gleichwohl will Burn dem CEO der Bank noch eine Mail schreiben. Denn: "Ich will, dass sich in unseren Köpfen etwas ändert. Und zwar jetzt und nicht erst morgen, wenn sich unsere Gesellschaft gespalten hat. Dafür liebe ich meine Heimat, die Schweiz, zu sehr!"

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