Österreich
Kommen jetzt auch schwimmende Seilbahnen?
Touristen-Busse an den heimischen Seen im Salzkammergut werden immer mehr zum Problem. Eine ungewöhnliche Seilbahn soll Abhilfe schaffen.
In Linz soll eine Öffi-Seilbahn von Ebelsberg über die Voest nach Steyregg (im Endausbau) führen. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich, von Begeisterung bis zu ungläubiger Ablehnung.
Ähnlich wird es wohl einer anderen Seilbahn-Idee gehen. Sie ist vielleicht noch ausgefallener. Der Welser Verkehrsplaner Joachim Kleiner hat nämlich eine Schwimmseilbahn erfunden. Der Grund: "Die Orte an den Salzkammergut Seen haben massive Verkehrsprobleme, weil so viele Touristenbusse dort hinfahren", sagt er.
Damit die Busse erst gar nicht in kleine Ortschaften fahren, sollen die Gäste in Boote "verfrachtet" werden. Das Besondere: Die befinden sich einem Seil und werden automatisch gezogen.
Schiffe bis zu 20 Meter lang
Klingt illusorisch, aber Kleiner ist überzeugt: "Das ist möglich. Die Seile sind etwa 10 Meter unter der Wasseroberfläche, stören damit andere Schiffe nicht." Am Seil können alle 60 Meter Schiffe angebracht werden. Die Boote selbst können bis zu 20 Meter lang sein. "Sie müssen allerdings sehr schmal sein. Ähnlich wie Zillen", so Kleiner im Gespräch mit "Heute".
Billig ist das ganze freilich nicht: Rund 10 Millionen Euro würde die Schwimmseilbahn etwa am Hallstätter See kosten, dazu kommen jährliche Kosten von rund einer Million Euro.
Nun müssen nur noch die Gemeinden überzeugt werden und das wird das schwierigste Unterfangen. In Hallstatt etwas steht der dortige Bürgermeister dem Projekt mehr als skeptisch gegenüber.
(gs)