Kommentar von "Heute"- Chefredakteur Christian Nusse...

Die Kinder wollten ganz vorne stehen, in der ersten Reihe winken, jubeln, johlen. Es war eine fröhliche Party, ein Familienfest, das in Boston gefeiert wurde. Vor allem, als die Tausenden Hobbyläufer ins Ziel kamen. Einen Tag zuvor war es in Wien ähnlich gewesen.

Dann gingen die Bomben hoch. Überall Splitter, Blut. Die Unschuldigsten traf es am härtesten. Viele Kinder sind unter den Opfern des Bombers. Ein feiger Anschlag auf eine Musterstadt – Boston. Liberal, eher europäisch, bestückt mit den besten Unis des Landes. Warum also dieses Attentat? Warum Kinder als Terrorziel?

Die Antwort ist so simpel wie bitter: Weil der Attentäter ein feiger Spinner ist, weil Spinner niemals aussterben, und weil es gegen Spinner keinen Schutz gibt. Niemals und nirgendwo. Der Marathon war hochgesichert. Kameras, FBI, Spürhunde überall – erschnuppert hat den Terror keiner. Jetzt sollten wir dem Täter den letzten Triumph nicht gönnen – ihm zuzuhören.