Österreich

Kommentar von Kardinal Christoph Schönborn: Das Frie...

Heute Redaktion
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Morgen kommt es wieder zu uns, das Friedenslicht aus Bethlehem. Seit 1986 wird jährlich im Advent von einem österreichischen Kind aus Bethlehem, aus der Geburtsgrotte Jesu, das Friedenslicht nach Österreich gebracht. Dank ORF Oberösterreich und den Pfadfindern, die diese Initiative tragen, kommt das Friedenslicht inzwischen in über 30 Länder in Europa und jetzt sogar bis in die USA.

Heuer aber konnte unser Friedenslichtkind Christina Mader aus Sankt Oswald bei Freistadt (OÖ) nicht nach Bethlehem, um das Licht zu entzünden. Zu unsicher ist die Lage im Heiligen Land und in der ganzen Region. So hat heuer Khader Ballut, ein elfjähriger christlich-arabischer Bub, das Friedenslicht entzündet, das dann die AUA nach Österreich brachte. Friedenslicht? Wo ist der Frieden in Palästina, Irak, Syrien, Ägypten?

Viele sehnen sich nach Frieden, besonders die einfachen Menschen, die am meisten unter den Ausbrüchen der Gewalt leiden. Für die Christen, überall in der Region die Minderheit, hat sich die Lage dramatisch verschlimmert. Häufige Angriffe, Verfolgung, Entführung, Morde. Bethlehem war vor Jahrzehnten eine mehrheitlich christlich-arabische Stadt. Wird es im Geburtsort Jesu bald keine Christen mehr geben? Viele wandern aus, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft sehen.

Der "arabische Frühling" droht zum bitteren Winter zu werden, besonders für die Christen. Morgen um 14 Uhr wird in der Pfarrkirche Altlerchenfeld (Wien VII) das Friedenslicht zu uns gebracht, um sich in ganz Österreich zu verbreiten. Ein Gebet um den Frieden in Bethlehem und der ganzen Region ist das, was wir tun können!