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Kommentar von Kardinal Christoph Schönborn: Der Paps...

Heute Redaktion
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Heute darf ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser von "Heute", aus Rom berichten. Ich war mir nicht sicher, ob ich diesmal meine Freitagskolumne würde schreiben können. Im Konklave sind die Kardinäle ja ganz von der Umwelt abgeschlossen.

Heute darf ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser von "Heute", aus Rom berichten. Ich war mir nicht sicher, ob ich diesmal meine Freitagskolumne würde schreiben können. Im Konklave sind die Kardinäle ja ganz von der Umwelt abgeschlossen.

Kein Handy, kein Fax, kein Radio und Fernsehen, auch keine Zeitungen. Nur das gemeinsame Gebet, die Beratungen und schließlich die Wahlgänge in der Sixtinischen Kapelle.

Ich konnte nicht ahnen (habe es aber gehofft), dass die Wahl des neuen Papstes so zügig verlaufen würde. Dieser Verlauf ist streng geheim. Aber das Ergebnis – in so kurzer Zeit – zeugt von großer Einmütigkeit der Kardinäle. Und was für eine Überraschung: Ein Südamerikaner, von dem Kontinent, auf dem die meisten Katholiken leben.

Ein Bischof der Armen, ein Mann des Evangeliums, kurz: ein echter Hirte. Manche mögen sagen: Ist er nicht zu alt? Ein 76-Jähriger als Papst? Die Jugend in Argentinien sieht das nicht so. Nicht das Alter ist entscheidend, sondern das Herz. Und seine schlichte, herzliche Art hat am Mittwochabend auf dem dicht von Menschen gefüllten Petersplatz die Herzen der Römer und vieler anderer gewonnen. Und ich bin von Herzen glücklich über den neuen Papst.