Österreich

Kommentar von Kardinal Christoph Schönborn: Jesu Kre...

Heute Redaktion
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Vor 75 Jahren, im März 1938, wurde Österreich von Hakenkreuzen überschwemmt. Viele begrüßten begeistert "den Führer" und sahen in ihm den, der das Heil bringt: "Heil Hitler!" wurde zum verpflichtenden Gruß. Und wer sich weigerte, diesen Gruß zu entbieten, wurde zum Volksfeind erklärt.

Vor 75 Jahren, im März 1938, wurde Österreich von Hakenkreuzen überschwemmt. Viele begrüßten begeistert "den Führer" und sahen in ihm den, der das Heil bringt: "Heil Hitler!" wurde zum verpflichtenden Gruß. Und wer sich weigerte, diesen Gruß zu entbieten, wurde zum Volksfeind erklärt.

Es begann sofort eine rücksichtslose Verfolgung aller, die nicht in die jubelnde Begeisterung für den Führer einstimmten. An eine dieser Verfolgten erinnern wir uns morgen. Am 30. März 1943, vor genau 70 Jahren, wurde sie im "Grauen Haus", im Wiener Landesgericht enthauptet: Schwester Maria Restituta, eine Ordensfrau, Franziskanerin, Operationsschwester im Krankenhaus Mödling. Was war ihr "todeswürdiges" Verbrechen? Ihre klare Ablehnung des Nationalsozialismus!

Sie zeigte sich zum Beispiel darin, dass sie in den Krankenzimmern immer wieder die Kruzifixe aufhängte, die der Nazi-Chefarzt immer wieder entfernen ließ, bis es ihm zu bunt wurde und er sie anzeigte. Aschermittwoch 1942 wurde sie verhaftet und später zum Tod verurteilt. Eine Mitgefangene sagt über sie: "Ich habe sie erlebt, ihre Stärke und ihren Mut, ihr Vertrauen und ihren Glauben – ihre Menschlichkeit über alle Grenzen der Weltanschauung und der Parteien hinweg".

Mitten unter kommunistischen Straßenbahnern wurde Sr. Restituta enthauptet. Alle hat sie getröstet. Das Kreuz hat ihr Halt gegeben mitten im mörderischen Tun der Hakenkreuzler. Heute, am Karfreitag, feiern viele das Kreuz Jesu als Zeichen, dass die Liebe den Hass besiegt.