Österreich

Kommt am Heldenplatz Denkmal für Deserteure?

Heute Redaktion
Teilen

Für das projektierte Denkmal für Deserteure der NS-Wehrmacht in Wien ist die Lösung der Standortfrage am Freitag zumindest ein Stück näher gerückt: Die Stadt Wien prüft nun offiziell den Heldenplatz als möglichen Standort, hieß es aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S).

Für das projektierte Denkmal für Deserteure der NS-Wehrmacht in Wien ist die Lösung der Standortfrage am Freitag zumindest ein Stück näher gerückt: Die Stadt Wien prüft nun offiziell den Heldenplatz als möglichen Standort, hieß es aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S).

Dafür sind allerdings noch Gespräche mit dem Bund als Eigentümer nötig. Das Areal wird nämlich von der dem Wirtschaftsministerium unterstellten Burghauptmannschaft verwaltet.

Daneben seien aber auch alle vier anderen, im Vorfeld zur Disposition gestandenen Plätze weiterhin im Spiel, betonte eine Sprecherin des Ressortchefs. Dabei handelt es sich um den Ballhausplatz, den Julius-Raab-Platz bei der Urania, den Grete-Rehor-Park zwischen Parlament und Justizpalast und die Roßauer Lände. Sie sind allesamt im Eigentum der Stadt.

Die Entscheidung, in Sachen Heldenplatz nun konkret in Gespräche mit dem Bund zu treten, ist gegen Mittag in einer Sitzung jenes Gremiums gefallen, das mit der Konzeption des Deserteursdenkmals befasst ist. Diesem gehören Vertreter der rot-grünen Stadtregierung, des Personenkomitees "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" und externe Fachleute an. Das Personenkomitee hatte sich in der Vergangenheit wiederholt für den Heldenplatz als Standort starkgemacht.

FPÖ: Kein Denkmal für "Kameradenmörder"

Dass die "linkslinke Wiener Stadtregierung" diese "zweifelhafte Gedenkstätte" ausgerechnet auf dem Heldenplatz errichten will, ist für Johann Herzog, FPÖ-Landtagspräsident in Wien, überhaupt nicht nachvollziehbar: "Dort haben wir ohnedies bereits die Krypta, die an alle Opfer im Kampf für Österreichs Freiheit erinnert. Da sind Deserteure, die ihrem Gewissen gefolgt sind, mit eingeschlossen. Ein weiteres Denkmal in diesem Sinn ist schlicht ein baulicher Pleonasmus aus links-ideologischen Motiven, der die Steuerzahler viel Geld kostet."