Wirtschaft

Kommt Steuer auf Junkfood und Cola?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Am Mittwoch Frankreich, am Freitag Italien: Zumindest zwei EU-Staaten überlegen, eine Steuer auf Junkfood und Soft-Drinks einzuführen. Rom will noch dazu die Abgaben auf Alkohol erhöhen. Damit wollen beide Länder Geld in die Staatskassen spülen und gleichzeitig Fettleibigkeit eindämmen.

Die mit der Steuer eingetriebene Summe soll in Italien zur Finanzierung neuer Krankenhäuser dienen, berichtete die römische Tageszeitung La Repubblica. Die Idee, Alkohol und Dickmacher zu besteuern, ist auf den neuen Gesundheitsminister Renato Balduzzi zurückzuführen. Noch unklar ist jedoch, welche Produkte als "Junk Food" eingestuft werden sollen.

Italienische Kinder am dicksten

Italien hat einer Studie zufolge den dicksten Nachwuchs in Europa. 42 Prozent der zwei- bis zehnjährigen Italiener sind einer aktuellen Studie zufolge übergewichtig oder fett. In Deutschland sind es im Vergleich dazu 16 Prozent. Die früher für den Mittelmeer-Raum typische Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und den sogenannten guten Fetten ist demnach mittlerweile in Deutschland und Schweden häufiger zu finden als im Süden Europas.

Frankreich: Grünes Licht für "Cola-Steuer"

Die in Frankreich geplante "Cola-Steuer" darf eingeführt werden. Der Verfassungsrat hatte am Mittwoch eine von mehr als 60 Oppositionsabgeordneten eingereichte Beschwerde zurückgewiesen. Die Parlamentarier hatten argumentiert, dass die neue Abgabe auf Getränke mit Zuckerzusatz oder Ersatzstoffen nicht wie angegeben der Gesundheitsförderung und dem Kampf gegen die Fettleibigkeit diene.

280 Millionen pro Jahr

Die Ratsmitglieder teilten diese Ansicht jedoch nicht. Auch eine ungerechtfertigte Benachteiligung für eine bestimmte Produktgruppe sahen sie nicht. Die neue Steuer soll nach Berechnungen der Regierung jährlich rund 280 Millionen Euro in die Staatskasse spülen.