Von wegen Geschäftsreisen: Hauptgründe für europäische Privatjet-Flüge im Sommer sind Urlaubs- und Freizeitreisen, so eine neue Greenpeace-Analyse. Die drei beliebtesten Ziele sind laut der Studie Nizza, Genf und Palma de Mallorca.
Im gesamten Vorjahr gab es demnach über 117.000 Flüge zu Sommerreisezielen, die mehr als 520.000 Tonnen an klimaschädlichen CO2-Emissionen verursacht haben, so Greenpeace.
Alleine auf den beiden 2023 untersuchten österreichischen Flughäfen in Salzburg und Klagenfurt gab es rund 5.700 Landungen von Privatjets, wobei in Salzburg rund 4.500 und in Klagenfurt 1.150 Flugzeuge ankamen.
Salzburg belegte mit der hohen Zahl an Landungen sogar den zehnten Platz unter den 45 untersuchten Flughäfen in Europa.
Besonders in der Zeit der Salzburger Festspiele sei der Privatjetverkehr merklich angestiegen. In Klagenfurt verursachten Privatjets laut Greenpeace-Analyse in den Sommermonaten mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen innerhalb von nur vier Monaten. Greenpeace fordert deshalb erneut ein EU-weites Verbot von Privatjets.
Fast die Hälfte aller analysierten Flüge fanden in der Urlaubssaison zwischen Juni und September statt. Das führte zu 42 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten Jahres.
Auch die Ankünfte in beliebten Sommer-Destinationen haben sich laut der Analyse in den Sommermonaten im Vergleich zur Nebensaison verdoppelt.
„Während die Menschen in Europa mit Dürre und Hochwasser zu kämpfen haben, jetten Superreiche sorglos durch Europa.“Jasmin DureggerKlimaexpertin bei Greenpeace
Im Juli sind sie im Durchschnitt sogar um 250 Prozent gegenüber Jänner gestiegen. Fast zwölf Prozent aller analysierten Privatflüge legten in der Luft weniger als 250 Kilometer zurück. Die NGO plädierte dafür, solch kurze Distanzen im klimafreundlichen Zug zurückzulegen.
Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace: "Während die Menschen in Europa mit den katastrophalen Auswirkungen des Dürre- und Hochwassersommers zu kämpfen haben, jetten Superreiche sorglos durch Europa und nehmen Kurs auf europäische Sommerhotspots. Das muss ein Ende finden!"