Wien

Komplize des Wien-Attentäters womöglich identifiziert

Die Polizei hat womöglich einen mutmaßlichen Komplizen des Wien-Terroristen identifiziert. DNA auf Waffe und Patronen soll zum 27-Jährigen führen.

Rene Findenig
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Die Wiener Terror-Nacht 2020: Nun soll ein Komplize des Täters gefunden worden sein.
Die Wiener Terror-Nacht 2020: Nun soll ein Komplize des Täters gefunden worden sein.
Georges Schneider Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Ein 27-jähriger Österreicher mit afghanischen Wurzeln könnte ein enger Helfer des Wien-Terroristen gewesen sein, bei dem der 20-Jährige am 2. November 2020 vier Personen getötet und 23 weitere teils schwer verletzt hatte. Wie der "Standard" berichtet, gebe es viele Anhaltspunkte, dass der 27-Jährige – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – dem Wien-Attentäter assistiert haben könnte. So wurde die DNA des Mannes auf Waffen und Patronen des Terroristen gefunden.

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    Die Wiener trauern und gedenken der Opfer des Terroranschlags.
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    Doch nicht nur das: Weiter heißt es, der 27-Jährige habe beim Attentäter gewohnt und sein Verhalten am Tat-Tag sei verdächtig gewesen. Am 2. November, dem Tag des Anschlags, wurde sein Smartphone zu Mittag ausgeschaltet, kurz nach dem Attentat wurde es dann komplett deaktiviert. Und auch seine Ehefrau nach islamischem Recht zog ein Alibi für den 27-Jährigen zurück. Noch am Tatabend habe die Familie gemeinsam "Chats gelöscht und Spuren verwischt", heißt es.

    "Zutiefst islamistisch-fundamentalistisch"

    Ebenfalls am Tatabend soll ein Schlüssel zur Wohnung des Attentäters übergeben worden sein. Der 27-Jährige selbst sitzt seit Dezember 2020 in Untersuchungshaft, seine Familie sei amtsbekannt. Der Verfassungsschutz spricht gar von einem "Clan", der seit Jahren "zutiefst islamistisch-fundamentalistisch" auffalle. Mehrere Verwandte des 27-Jährigen sollen sich der Terrorgruppe IS angeschlossen haben und entweder tot oder in Gefangenschaft sein.

    Der 27-Jährige selbst habe eine lange Liste an Verurteilungen, unter anderem wegen Raub, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Seine Wohnung und die seiner Eltern galten laut Bericht als Treffpunkt für Dschihadisten im gesamten deutschsprachigen Raum. Die Ermittler halten es für möglich, dass der 27-Jährige die Stunden vor der Tat mit dem Attentäter verbracht haben und ihn sogar zum Tatort gefahren haben könnte. "Sicher nicht", sagt sein Anwalt zu allen Vorwürfen.