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König Abdullah tot: Karlheinz Kopf vertritt Österrei...

Heute Redaktion
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Nach dem Tod des Saudi-Königs Abdullah reisen zahlreiche prominente Politiker nach Riad. Österreich wird auf Wunsch von Bundespräsident Heinz Fischer durch den Zweiten Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf vertreten sein. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Zukunft des Abdullah-Zentrums in Wien. Spanien schein bereit zu sein, dieses zu übernehmen.

Kopf ist demnach gemeinsam mit dem ehemaligen Schweizer Bundespräsidenten Samuel Schmid von Zürich aus auf dem Weg nach Riad, um im Namen der Republik Österreich zum Ableben von König Abdullah zu kondolieren.
Hollande, Cameron und Obama reisen nach Riad

Am Samstag und Sonntag empfängt Abdullahs Nachfolger Salman offiziellen Angaben zufolge nach dem Abendgebet im Königspalast der Hauptstadt Riad die Trauergäste. Neben zahlreichen arabischen Führern sollte aus den USA Vize-Präsident Joe Biden in das ölreichen Land zum Kondolenzbesuch reisen. Frankreich wird von Staatschef Francois Hollande vertreten, Großbritannien von Premierminister David Cameron. Deutschland wird durch Altbundespräsident Christian Wulff vertreten sein. US-Präsident Barack Obama wird am Dienstag den neuen König Salmann in Riad treffen.

Zuletzt steht das Abdullah-Zentrum (KAICIID) in Wien wegen der schweren Verletzungen von Menschenrechten und Religionsfreiheit im wahhabitischen Königreich unter Beschuss. Das Zentrum war 2012 auf Initiative des Königs Abdullah durch Saudi-Arabien, Österreich und Spanien gemeinsam gegründet worden. Es soll sich für den interreligiösen Dialog einsetzen.
Spanien will Abdullah-Zentrum übernehmen

Spanien wolle das Zentrum übernehmen, sollte Österreich es aufgeben. Das sagten "höchste Diplomatenkreise aus Madrid" dem "Kurier", wie die Tageszeitung am Samstag schreibt. Das Außenministerium in Wien wollte das zunächst nicht kommentieren.

Die frühere ÖVP-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner war vor wenigen Tagen als stellvertretende Generalsekretärin des umstrittenen Abdullah-Zentrums zurückgetreten. Zu den Gründen ihres Rücktritts wollte sie sich nicht äußern. Seit sie vorigen Oktober von vielen als verharmlosend empfundene Aussagen über die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien gemacht hatte, war die frühere ÖVP-Politikerin massiv kritisiert worden.

Seite 2: Welche Politiker anreisen

Diese Politiker werden in Riad erwartet:


Frankreich: Staatschef François Hollande
Deutschland: Altbundespräsident Christian Wulff
Österreich: Zweiter Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP)
Spanien: König Felipe VI.
Ägypten: Präsident Abdel Fattah al-Sisi
Ukraine: Präsident Petro Poroschenko
Großbritannien: Premierminister David Cameron
Russland: Regierungschef Dmitri Medwedew
Iran: Außenminister Mohammad Javad Zarif
Italien: Außenminister Paolo Gentiloni
Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdogan
Pakistan: Premierminister Nawaz Sharif
Irak: Präsident Fouad Massoum
Kuwait: Emir Scheich Sabah al-Ahmed al-Jaber al-Sabah
Katar: früherer Emir Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani
Tunesien: Präsident Béji Caid Essebsi
Arabische Liga: Generalsekretär Nabil al-Arabi

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