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Königin eröffnet nach 10 Jahren Rijksmuseum neu

Heute Redaktion
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Zehn Jahre lang wurde es renoviert, 375 Millionen Euro nahmen die Niederländer in die Hand und jetzt eröffnete eine staunende Königin Beatrix eines der berühmtesten Museen der Welt neu: Das Amsterdamer Rijksmuseum kann wieder in voller Pracht besichtigt werden. Drinnen hängen die Meisterwerke der niederländischen Malerkunst, allen voran Rembrandts berühmte Nachtwache.

Am Samstag schritt Königin Beatrix stolz über den 250 Meter langen orangefarbenen Teppich durch ein Ehrenspalier von 13 Spielmannszügen aus dem ganzen Land. Vor dem Eingang drehte sie symbolisch einen Schlüssel um. Ein spektakuläres Feuerwerk hüllte daraufhin das Reichsmuseum in die Landesfarben Rot-Weiß-Blau und Orange. Bis Mitternacht stehen die Türen des Museums den Besuchern bei freiem Eintritt offen.

Beatrix verabschiedet sich mit Eröffnung als Königin

Für Beatrix ist es der letzte öffentliche Auftritt als Monarchin. Ende April will sie Abdanken. Tausende Menschen verfolgten die Eröffnung vor dem weltberühmten Museum. Fanfarenbläser aus allen niederländischen Regionen und Überseegebieten huldigten Beatrix.

Das 1885 erbaute Reichsmuseum gilt als eines der führenden Museen der Welt und ist vor allem wegen seiner Sammlung alter holländischer Meister berühmt. Spitzenstück ist "Die Nachtwache" von Rembrandt. Geplant gewesen wäre, dass das Haus in Amsterdam in vier Jahren wieder auf Vordermann ist, nun hat es doch zehn gedauert. Auch die Kosten waren mit 375 Millionen Euro etwa 30 Prozent teurer als geplant.

Mittelalter bis Mondrian: 80 Säle, 8.000 Stücke, 800 Jahre Geschichte

Das Museum zeigt in 80 Sälen 8.000 Exponate aus 800 Jahren niederländischer Geschichte - vom Mittelalter bis Mondrian. Zu seinen Schätzen gehören die Gemälde aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter der Niederlande, das im Wesentlichen das 17. Jahrhundert umfasst: Rembrandt van Rijn, Jan Vermeer, Frans Hals, Jan Steen und andere. Aus dieser Sammlung ragt das 1642 von Rembrandt gemalte Bild "Die Nachtwache" hervor, das in einem eigenen Saal ausgestellt ist.

Nach der vom Staat, dem Museum und von Sponsoren finanzierten Umgestaltung werden künftig nicht mehr in einem Saal Gemälde, im zweiten Saal Möbel und im dritten Keramik gezeigt. Vielmehr hängen jetzt Bilder von Rembrandt neben Möbelstücken, die sein Freund Herman Doomer fertigte, dazwischen ein Porträt des Dichters Constantijn Huygens, der sich über seinen Zeitgenossen Rembrandt äußerte.