Vor wenigen Tagen musste Kika/Leiner zum bereits zweiten Mal Insolvenz anmelden. Am Mittwoch wurde nun öffentlich, dass der eigentlich vorgesehene Sanierungsplan gescheitert ist. Der Möbelhändler selbst zog den Plan zurück und meldete Konkurs an.
Die Schulden des Unternehmens hatten sich laut Insolvenzantrag auf 113 Millionen Euro belaufen. Von der Pleite sind 1.350 Mitarbeiter betroffen. Eigentlich hätte man sich bis Mitte Jänner 2025 Zeit lassen wollen, um eine Entscheidung bezüglich der Zukunft des Möbelgiganten zu treffen. Diese wurde nun um einiges früher getroffen. Kika/Leiner schlittert in den Konkurs.
Die Zukunft ist jedenfalls weiter ungewiss. Denn die neuen Entwicklungen bedeuten nicht zwangsweise die Verwertung und Zerschlagung des Unternehmens, heißt es. Das endgültige Aus droht weiterhin, und zwar wenn es nicht gelingt, einen tauglichen Sanierungsplan zu erstellen oder einen Investor zu finden.
Insolvenzverwalter Volker Leitner erklärte in einer Stellungnahme gegenüber der APA, dass nun der vorhandene Warenbestand abverkauft werde.
Es ist damit bereits die zweite Pleite des Möbelhauses in kurzer Zeit. Schon im Vorjahr musste ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Dieses habe nun aber die Marke Kika/Leiner nachhaltig geschädigt. Die Möbelkette beklagte zudem eine "Kaufzurückhaltung" in den vergangenen zwei Jahren. Zudem hätten die Kostensteigerungen, etwa im Lohnsektor aufgrund vorangegangener Kollektivvertragshandlungen den Spielraum "extrem eng gehalten".
Der Sparkurs, der im Sommer 2023 noch von dem Neu-Eigentümer angekündigt wurde, um die schwere finanzielle Schieflage zu beseitigen, ist also gescheitert. Damals wurden rund zwei Dutzend Standorte dicht gemacht und etwa die Hälfte der 3.900 Mitarbeiter gekündigt.