Wie die "Süddeutsche Zeitung" kürzlich aufgedeckt hat, soll der deutsche Komponist Konstantin Wecker (78) von 2011 bis 2012 eine intime Beziehung zu einer Minderjährigen geführt haben. Die heute 30-Jährige gab gegenüber dem Medium an, Wecker mit 15 Jahren nach einem Konzert kennengelernt zu haben - er war damals 63.
Der 78-Jährige hat über seinen Anwalt zugegeben, dass es sich damals seiner Erinnerung nach um "eine einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau, die allerdings unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten" seinerseits dargestellt hat.
Die "Süddeutsche Zeitung" habe Einblick in Tagebücher, Chats und E-Mails, die diese Beziehung belegen sollen, von der Betroffenen bekommen. Die Frau schildert, dass sie bis heute wegen der psychischen Folgen in Therapie ist und die Beziehung sie nachhaltig traumatisiert habe. "Ich will als erwachsene Person für die 15-Jährige einstehen, weil es damals niemand getan hat", sagte sie gegenüber der SZ.
Über Monate hinweg habe die damals 15-Jährige nahezu täglich mit Wecker telefoniert und geschrieben. Zudem erklärte die Frau, sie habe nach ihrem 16. Geburtstag viermal Sex mit dem heute 78-Jährigen gehabt. Dafür hätten sie sich in Hotelzimmern an unterschiedlichen Orten in Deutschland getroffen. Unter Tränen offenbarte sie der SZ, es sei ihr "sehr unangenehm" gewesen. Sie habe die Erlebnisse bis heute nicht verarbeitet.
Der Künstler hat über seinen Anwalt auch sein "tiefstes Bedauern" ausgedrückt. Er sei damals "nicht Herr seiner Sinne gewesen", so der Anwalt. Es habe sich um eine Zeit gehandelt, in der der Sänger über einen längeren Zeitraum sehr viel Alkohol getrunken habe. In seinen Liedern und Interviews hatte Wecker in den letzten Jahrzehnten immer wieder über seine Verfehlungen und seinen Drogenkonsum gesprochen, aber von dieser Beziehung war bisher nie die Rede.
Vor zwei Wochen hat Wecker alle Auftritte seiner aktuellen Tour für den laufenden Monat abgesagt. Sein Anwalt teilte mit, dass er seit Anfang des Monats schwer krank sei und jetzt auch stationär behandelt werde. Ob die Konzerte am 2. Dezember in Graz und am 6. Dezember im Wiener Konzerthaus stattfinden werden, ist daher unsicher. Abgesagt wurden sie bisher noch nicht.