Wirtschaft

Konsumentenschützer warnen vor Bausparverträgen

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:55

Der Abschluss eines Bausparvertrages bringt Sparern derzeit nur geringe Renditen. Auch die staatliche Bausparprämie wurde auf die Hälfte reduziert. Als Alternative bieten drei von vier österreichischen Bausparkassen (ABV, Raiffeisen und Wüstenrot) ihren Kunden derzeit sogenannte Zweitverträge an - ohne staatliche Prämie dafür mit deutlich besserer Verzinsung, wie der VKI berichtet.

Der Abschluss eines Bausparvertrages bringt Sparern derzeit nur geringe Renditen. Auch die staatliche Bausparprämie wurde auf die Hälfte reduziert. Als Alternative bieten drei von vier österreichischen Bausparkassen (ABV, Raiffeisen und Wüstenrot) ihren Kunden derzeit sogenannte „Zweitverträge“ an – ohne staatliche Prämie dafür mit deutlich besserer Verzinsung, wie der VKI berichtet.

Aufgrund der anhaltend niedrigen Kapitalmarktzinsen haben die Bausparkassen ihre

Guthaben-Zinssätze schrittweise gesenkt. „Für Sparer, die nach Ablauf ihres aktuellen Bausparvertrages ohnehin einen neuen abschließen würden, sind Zweitverträge aus heutiger Sicht ein gutes Angebot, so Walter Hager vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) .

Wer sich nicht sicher ist, ob er in den kommenden Jahren Kapitalbedarf haben wird, sollte allerdings lieber auf derzeit zwar schlechter verzinste, aber flexiblere Produkte setzen, rät Hager weiter.

Übertragung möglich

Verglichen mit den aktuellen Sparzinsen, die derzeit für Sparbücher oder Bundesschätze mit einigen Jahren Laufzeit geboten werden, liegen Bauspar-Zweitverträge gut im Rennen. 2,5 bis 3 Prozent Fixzins erhalten Sparer aktuell für den spesenfreien zweiten „Bausparer“. Der Zweitvertrag bleibt dabei so lange gültig, bis der erste Vertrag ausläuft. Das bis dahin angesparte Guthaben wird dann in einen neuen prämienbegünstigten Bausparvertrag (mit wiederum mindestens sechs Jahren Laufzeit) übertragen.

Auch, wenn die relativ gut verzinsten, spesenfreien Zweitverträge durchaus eine Überlegung wert sind: Wenn man nach Ablauf des bestehenden Bausparvertrages Kapital benötigt oder sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in dieser Form binden möchte, ist ein Zweitvertrag keine Option. Wer es sich anders überlegt und nach Ablauf des ersten Vertrages doch keinen weiteren prämienbegünstigten Bausparvertrag abschließt, muss damit rechnen, einen Teil der

Zinsen zurückzahlen zu müssen.

Ebenfalls zu beachten: Die Angebote richten sich vor allem – bei Raiffeisen sogar ausschließlich – an sogenannte „Fremdsparer“, also Bausparer, die derzeit noch bei einer anderen Bausparkasse ansparen. Wer also z.B. einen bestehenden Vertrag bei Raiffeisen hat, kann seinen Zweitvertrag (und in Folge dann auch den prämienbegünstigten Bausparer) nur bei ABV oder Wüstenrot abschließen.

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