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Kopf fällt im Kindersitz nach vorne - Was tun?

Schläft das Kind im Auto ein, fällt der Kopf oft vor. Eine Schlafposition, die es zu verhindern gilt, weiß der ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl.

Christine Scharfetter
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Der Kopf des Kindes sollte im Kindersitz niemals nach vorne fallen.
Der Kopf des Kindes sollte im Kindersitz niemals nach vorne fallen.
Marja Airio

Motor an und schon ist der Nachwuchs eingeschlafen - und schwupp, schon fällt der Kopf schon wieder nach vorne. Viele Eltern können davon ein Lied singen. Aber wie gefährlich ist diese Schlafposition für unsere Kinder eigentlich und kann man oder soll man sogar etwas dagegen unternehmen?

Wir haben bei jemanden nachgefragt, der es wissen muss: Steffan Kerbl, Leiter der ÖAMTC-Testabteilung, kennt das Problem und sieht darin kein gesundheitliches, aber definitiv ein sicherheitstechnisches Problem. "Grundsätzlich sollten so lange wie möglich rückwärtsgerichtete Sitze zum Einsatz kommen, ist dies nicht mehr möglich, sollte der Kopf unbedingt angelehnt sein, damit er bei einem Unfall - vor allem von der Seite - geschützt ist", so der Experte. Ein nach vorne auf die Brust fallender Kopf sollte auf gar keinen Fall akzeptiert werden!

So bleibt der Kopf, wo er hingehört

Die Ursache hinter dem Problem: Die Sitzposition des Kindes ist zu aufrecht. Doch was kann man dagegen tun? "In der Regel haben viele Kindersitze die Möglichkeit, die Liegeposition zu verstellen", davon sollte laut Kerbl auch durchaus gebrauch gemacht werden: "Die Liegeposition darf immer verwendet werden und solle bei längeren Fahrten schon im Vorhinein eingestellt werden." Ist diese Option nicht vorhanden, könne versucht werden, die Lehne des Kindersitzes flacher zu positionieren. Funktioniert auch das nicht, sollte unbedingt der Kindersitz gewechselt werden.

Bei größeren Kindern sie die nach vorne geneigte Schlafposition - vor allem bei einem Unfall - sogar noch problematischer. Der Automatikgurt gibt nach und der Nachwuchs fällt so mit dem gesamten Körper nach vorne.

Übrigens: Noch vorne gerichtete Kindersitze dürfen immer auch auf dem Beifahrersitz montiert werden.

Winterkleidung an oder aus?

"Am optimalsten ist es immer, auf die Winterkleidung im Auto zu verzichten. Ist dies nicht möglich, sollte die Jacke zumindest so weit geöffnet werden, dass die Gurte am Körper anliegen."

Vielleicht doch noch bei der Babyschale bleiben?

Geht es nach Kerbl, so sollte man mit dem Wechsel auf den nächstgrößeren Kindersitz bis auf den letzten Drücker warten. Anhaltspunkte sind dabei der Kopf und der Gurt: Schauen die Ohren bereits über die Kopfstütze und/oder liegt die Gurtaustrittsstelle unter dem Schlüsselbein (sie sollten auf der gleichen Höhe sein), dann ist es Zeit für einen neuen Kindersitz.

Und ganz wichtig: Die Hosenträgergurte gehören JEDES EINZELNE MAL neu gespannt!

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