Österreich

Kopfschuss: Chef bietet Mordverdächtigem Job an

Heute Redaktion
Teilen

Dieser Prozess wird ein Krimi: War ein tödlicher Kopfschuss vor dem Café "Blanco" Mord oder ein Unfall? Familie und Chef stehen hinter dem Angeklagten.

Die „Heute"-Story über eine zweifelhafte Mordanklage sorgte am Wochenende für Gesprächsstoff: Wie berichtet, tötete Shkelzen D. (28) am Ostersonntag vor dem Wiener Café „Blanco" in der Jägerstraße einen Nebenbuhler – der Schuss soll sich im Zuge einer Rauferei unabsichtlich gelöst haben.

Verteidiger engagierten Schussgutachter

Auch der von seinen Anwälten Werner Tomanek und Philipp Wolm engagierte Ballistiker Manuel Fließ hält einen absichtlichen Kopfschuss für höchst unwahrscheinlich, zumal das Projektil zuerst die Schulter durchschlug. Seltsam: Der Staatsanwalt hat während der Ermittlung keinen Schussgutachter beauftragt. Die beiden Verteidiger dazu: "Das ist bei einem Delikt, das durch eine Schusswaffe verursacht wurde, höchst seltsam und in den letzten 30 Jahren in Wien so nicht vorgekommen. Unser Mandant hatte auch überhaupt kein Motiv."

Baufirma würde Verdächtigen sofort einstellen

An einen Unfall glaubt auch der frühere Chef des zweifachen Familienvaters Shkelzen D.: In einem Brief an die Justiz (siehe Faksimile im Bild oben) bietet er dem Mordverdächtigen im Falle einer Enthaftung einen Job am Bau an – Gehalt 2.337,16 Euro!

Bei Mord droht lebenslang

Am 20. November müssen acht Geschworene am Wiener Landesgericht über Schuld oder Unschuld urteilen. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht Shkelzen D. lebenslange Haft. Die Verteidiger plädieren auf fahrlässige Tötung. Das Verfahren wird der erfahrene Richter Georg Olschak leiten. Es gilt die Unschuldsvermutung. (coi)

Picture