Unter der strengen Bewachung von Justizwachebeamten lag der 42-jährige Verdächtige (es gilt die Unschuldsvermutung) übers Wochenende im Krankenhaus. Denn der Festgenommene hatte einen Streifschuss im Brustbereich sowie eine Verletzung an der Hand erlitten. Noch am Freitagabend war der Antrag auf die U-Haft gestellt worden, diese wurde jetzt laut Staatsanwalt Leopold Bien auch verhängt.
Am Donnerstagabend soll der 42-jährige Installateur in der kleinen Katastralgemeinde Pielach (Melk) den pensionierten Eisenbahner (62) per Kopfschuss aus einer illegalen Pistole getötet haben - mehr dazu hier. Dann verschanzte sich der mutmaßliche Schütze im Obergeschoss, Elitecops holten das Opfer aus dem Untergeschoss, doch für den Rentner gab es keine Hilfe mehr. Die Mutter des Schützen und Lebensgefährtin des Opfers, die kurz davor noch den Notruf gewählt hatte, konnte schwer geschockt aus dem Haus rennen.
Nach über vier Stunden der Verhandlungen stürmte die Cobra das Haus, der radikale Verschwörungstheoretiker soll mehrmals auf die mit Schutzschildern ausgestatteten Beamten gefeuert haben, die Elitepolizisten erwiderten das Feuer, trafen den Wiener an Hand und Brust.
In einer ersten Einvernahme zeigte sich der Beschuldigte geständig. Er habe aus Hass und Eifersucht mit einer illegalen Pistole auf den Partner seiner Mutter geschossen, den Cobraeinsatz habe er als nicht real und Angriff von künstlicher Intelligenz erlebt. Auf Facebook machte der Verdächtige keinen Hehl aus seiner mutmaßlichen Gesinnung: Pegida, AfD, Le Pen und Verschwörungstheorien - alles dazu hier.
Neben einer Obduktion und akribischer Umfeldermittlungen sollen ein toxikologisches sowie ein psychiatrisches Gutachten Aufschluss bringen.