Österreich

Kopfschuss in Schule: 8-Jähriger wurde begraben

Heute Redaktion
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Das Begräbnis des achtjährigen Buben, der am Freitag von seinem Vater in der Volksschule in St. Pölten-Wagram erschossen worden ist, findet noch am Dienstag statt. Das Kind war am Sonntag im Krankenhaus verstorben. Zudem trafen die Lehrer der Einrichtung mit Psychologen zusammen, um sich auf den ersten Schultag nach den Pfingstferien vorzubereiten.

Das Begräbnis des achtjährigen Buben, findet noch am Dienstag statt. Das Kind war am Sonntag im Krankenhaus verstorben. Zudem trafen die Lehrer der Einrichtung mit Psychologen zusammen, um sich auf den ersten Schultag nach den Pfingstferien vorzubereiten.

Das Kind wurde auf dem Friedhof des Stadtteils St. Georgen am Steinfelde beigesetzt. Für Medienvertreter gab es auf Wunsch der Familie keinen Zutritt. Die Trauerfeierlichkeiten sollten nicht gestört werden, hieß es. Daher bestehe auch der ausdrückliche Wunsch der Familie des Buben, dass keine Versuche unternommen werden, Interviews zu führen. "Das sollte so respektiert werden." Daher werde beim Eingang zum Friedhof "für Medienvertreter Schluss" sein.

Presserat kritisiert Liveticker

Die Zeitung "Österreich" ignorierte den Wunsch der Familie: Ein Live-Ticker und eine laufend aktualisierte Dia-Show stieß auf Kritik beim Presserat. Geschäftsführer Alexander Warzilek: "Man sieht, dass hier etwas massiv daneben gegangen ist". Er ortet einen postmortalen Eingriff in die Privatsphäre des Buben sowie einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Angehörigen. "Die Trauerarbeit wird dadurch negativ beeinflusst", sagte Warzilek gegenüber etat.at.

Psychologen helfen Lehrern nach Bluttat

An der Volksschule begann unterdessen die Planung für die Aufarbeitung der Geschehnisse vom Freitag. Eine Mitarbeiterin des schulpsychologischen Dienstes des Landesschulrates NÖ führte darüber Gespräche mit dem Lehrpersonal. Unterricht ist nach dem Pfingstwochenende erst wieder am Mittwoch.

Was die Planung betreffe, gehe es u.a. um die Frage, wie viele Fachleute notwendig sein werden bzw. welche Unterstützung die Lehrer an der achtklassigen Volksschule selbst bräuchten, sagte Andrea Richter, Leiterin des schulpsychologischen Dienstes beim Landesschulrat. Die Kinder sollten jedenfalls mit den ihnen bekannten Pädagogen reden oder zeichnen, außerdem müsse man ihnen "Struktur geben". Obwohl der Unterricht natürlich "zurückgefahren" werde, solle die Schule "weiterlaufen wie immer". Prüfungen würden freilich "für eine Zeit lang" abgesagt.

Ebenfalls geplant werde eine Verabschiedung des Mitschülers an der Schule selbst, sagte Richter weiter. Es soll ein Gedenken abgehalten werden. An der Volksschule in St. Pölten-Wagram werden in den kommenden Tagen jedenfalls vermehrt Psychologen anwesend sein. Dies deshalb, "um gleich vor Ort zu sein", falls Gespräche von Eltern oder Kindern gewünscht werden.