Österreich

Kopfstoß, Messer – 30 Burschen fetzten sich am Bahnhof

Brutaler Bandenkrieg — nicht im fernen Mexiko – sondern am Bahnhof Wr. Neustadt (NÖ) beschäftigt die Justiz. Fünf junge Burschen stehen vor Gericht.

Christian Tomsits
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Anwalt Florian Kreiner vertritt den Hauptangeklagten. Der Tatort im Hintergrund.
Anwalt Florian Kreiner vertritt den Hauptangeklagten. Der Tatort im Hintergrund.
Sabine Hertel/Doku NÖ

Am Bahnhof Wr. Neustadt kam es zu unglaublichen Szenen. Auslöser des Ganzen soll ein simpler Streit um ein Mädchen gewesen sein. Ein Jugendlicher wurde daraufhin von mehreren Teenagern geschlagen. Zur "Aussprache" sollte er am 6. Jänner aus Wien nach Wr. Neustadt kommen. Zur Absicherung begleiteten ihn vier Freunde.

Der nun wegen Körperverletzung angeklagte Tschetschene (17) soll seinem Gegner am Bahnsteig einen Kopfstoß verpasst und ihm das Nasenbein gebrochen haben. Dann habe er laut Anklage seinem Kontrahenten ein Messer an den Hals gehalten und ihn mit dem Tode bedroht. Außerdem hätte er eine streng verbotene Waffe – einen Elektroschocker – bei sich getragen. Er wurde festgenommen und kam in U-Haft. Am Freitag sitzt am Wiener Landesgericht auf der Anklagebank.

"Mein Mandant wird sich teilweise schuldig bekennen, weil er hat als erster zugeschlagen. Aber da war es noch ein Kampf eins gegen eins. Dann haben sich alle dreißig auf ihn gestürzt - es artete massiv aus und er setzte sich zur Wehr", widerspricht Anwalt Florian Kreiner den Darstellungen der Staatsanwaltschaft.

Durch das erlittene Haftübel habe sein minderjähriger Mandant die Konsequenzen für sein Handeln bereits aufgezeigt bekommen. "Er wird sich in Zukunft von Streitereien jeder Art fernhalten", versprach er und hofft auf ein mildes Urteil. Die Unschuldsvermutung gilt.

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    Groß-Alarm am Bahnhof Wr. Neustadt
    Groß-Alarm am Bahnhof Wr. Neustadt
    Doku NÖ