Österreich

Kopftuchstreit eskalierte und wurde handgreiflich

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Nachdem eine Auseinandersetzung zwischen einer türkischstämmigen 22-Jährigen und einer Wiener Pensionistin in Hallein eskalierte, mussten sich beide Kontrahentinnen vor Gericht verantworten. Nötigung und Körperverletzung waren die jeweiligen Vorwürfe. Aufgrund der vielen Widersprüchlichkeiten könne der tatsächliche Ablauf nicht zweifelsfrei bewiesen werden.

Die Wiener Pensionistin, die in Hallein auf Kur war, und die 22-Jährige liefen sich im April vergangenen Jahres über den Weg. "Kopftuch runter", soll die Wienerin gebrüllt haben - allerdings nur ihrem Begleiter gegenüber und nicht in Richtung der 22-Jährigen, wie sie selbst behauptet.

Unterschiedliche Versionen

Im Anschluss kam es anscheinend zu einem Handgemenge, das die beiden Angeklagten allerdings jeweils unterschiedlich wiedergeben. Die Pensionistin behauptete, ihre jüngere Kontrahentin habe sie daraufhin verfolgt und festgehalten.

Anders die Schilderung der 22-Jährigen, die bereits im April vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen worden war. Die Pensionistin habe sie attackiert und sie an beiden Händen festgehalten. Dabei habe sie blutende Kratzwunden an den Händen davongetragen, die auch ärztlich bestätigt wurden. Die Wienerin habe sie dabei immer wieder beschimpft.

Beide kämpften mit den Tränen

Die Befragung ließ am Freitag bei beiden Beteiligten im Gerichtssaal Emotionen hochkommen. Beide brachen zwischenzeitlich in Tränen aus.

Zuletzt entschied Strafrichterin Daniela Meniuk-Prossinger auch die Pensionistin von den Vorwürfen freizusprechen. "Es gab Widersprüche von allen Seiten", wird sie vom ORF-Salzburg zitiert. Sie könne aufgrund der Aussagen nicht mit der für ein Strafverfahren erforderlichen Sicherheit feststellen, wie sich der Vorfall zugetragen habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

 

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