Wien

Kopfwäsche für Parksheriffs, die selbst falsch parkten

Wasser predigen, Wein trinken: Wiener Parksheriffs parkten ihr Dienstauto so, wie die Autofahrer, die sie abstraften. Jetzt gab’s was auf den Deckel.

Claus Kramsl
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Rechtlich gesehen dürfen die Kontrollore in der zu engen Gasse parken. Moralisch ist das aber – auch für ihre Chefin – nicht in Ordnung.
Rechtlich gesehen dürfen die Kontrollore in der zu engen Gasse parken. Moralisch ist das aber – auch für ihre Chefin – nicht in Ordnung.
Leserreporter

In der Arnoldgasse (Floridsdorf) wird seit kurzem die Einhaltung der Mindestfahrbahnbreite von 5,20 Meter streng geahndet. Seither hagelt es Anzeigen für "Parksünder". Denn seit Einführung des Parkpickerls in Floridsdorf wird auch diese Sackgasse regelmäßig bestreift – "Heute" berichtete.

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    In dieser kleinen Gasse werden Anrainer nun zur Kasse gebeten.
    In dieser kleinen Gasse werden Anrainer nun zur Kasse gebeten.
    Leserreporterin

    Ärger bei gestraften Anrainern

    Bei der bisher letzten Aktion scharf am vergangenen Samstag reisten zwei Parksheriffs zu Kontrollzwecken mit dem Dienstauto an. Am Ort des Parkverbrechens angekommen, stellten sie ihr Dienstfahrzeug ebenfalls in – der laut Straßenverkehrsordnung – zu schmalen Gasse ab. Sehr zum Ärger vieler Anrainer, die bis vor kurzem hier unbehelligt ihre Fahrzeuge abgestellt hatten und nun regelmäßig Parkstrafen von der Windschutzscheibe pflücken müssen.

    Rechtlich in Ordnung…

    Rechtlich gesehen ist das Parkverhalten der beiden Parkraumüberwacher in Ordnung, wie die Polizei auf "Heute"-Anfrage bestätigt: "Parkraumüberwachungsorgane sind Organe der Straßenaufsicht. Das Abstellen des Fahrzeuges ist durch die Vollziehung ihrer rechtmäßigen Aufgaben bzw. Amtshandlung gedeckt."

    … moralisch aber eher nicht

    Moralisch ist die Sache freilich anders gelagert. Das sieht nun auch MA67-Chefin Michelle Krumpschmid so, die ihren Mitarbeitern am Dienstag eine Kopfwäsche verpasste. Die Kontrollore seien "ausnahmslos angehalten, bestehende Bestimmungen einzuhalten. Leider kommt es bei der Vielzahl an Mitarbeitern auch zu Verfehlungen – wie das aktuelle Beispiel zeigt", so Krumpschmid auf "Heute"-Anfrage.

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