Wien

"Kopfwäsche" für Sachslehner nach Tweet zu Asylstopp

Einen Annahmestopp bei Asylanträgen verlangte die Ex-ÖVP-Generalsekretärin. Das brachte ihr parteiintern Kritik – und von der FPÖ Applaus – ein.

Claus Kramsl
Laura Sachslehner und ÖVP-Kollegen bei der Sitzung des Wiener Gemeinderats am Dienstag.
Laura Sachslehner und ÖVP-Kollegen bei der Sitzung des Wiener Gemeinderats am Dienstag.
Helmut Graf

"Im Vergleich zu 2016 haben wir die damals vereinbarte Obergrenze von 37.500 Asylanträgen heuer längst überschritten. Damit hat unser System die Grenzen der Belastbarkeit erreicht“, twitterte die nunmehrige Wiener Gemeinderätin Laura Sachslehner am Montag. Und schoss nach: „Um zu verhindern, dass sich die Situation noch weiter verschlimmert, brauchen wir einen Annahmestopp bei Asylanträgen“.

FPÖ-Chef zeigt sich erfreut über das "Umdenken"

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp zeigte sich prompt erfreut: "Ich nehme mit Interesse zur Kenntnis, dass die ehemalige ÖVP-Generalsekretärin und aktuelle Wiener ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner angesichts des Massenansturms von Sozialmigranten umdenkt, auf die Forderung der FPÖ aufspringt und ebenfalls einen Annahmestopp bei Asylanträgen verlangt. Die FPÖ wird daher bei der morgigen Sitzung des Wiener Gemeinderates einen Antrag für einen solchen Annahmestopp einbringen und geht davon aus, dass Laura Sachslehner zu ihren Worten steht und dem Antrag zustimmt“, so der Wiener FPÖ-Obmann am Montag zum Tweet der ÖVP-Gemeinderätin.

"Klärendes Gespräch" mit Wiens ÖVP-Chef

Während Nepp sich ins Fäustchen lachte, musste Laura Sachslehner zum Rapport bei Wiens VP-Chef Karl Mahrer antreten. Man habe ihr "die Bedeutsamkeit" ihrer Tweets erklärt, sowie über Auswirkungen und Reichweite ihrer Social-Media-Äußerungen gesprochen, heißt es aus der ÖVP. Denn man habe den Eindruck, dass die Gemeinderätin die Folgen solcher "verkürzter Aussagen" etwas unterschätze. Sie sei sehr einsichtig gewesen, heißt es weiter.

Sachslehner stimmte gegen ihren eigenen Vorschlag

Und das "klärende Gespräch" scheint wirklich gewirkt zu haben. Den ganzen Dienstag über setzte Sachslehner keinen einzigen Tweet ab. Und Dienstagabend stimmte sie – wie der Rest der ÖVP – brav gegen den FPÖ-Antrag der das forderte, was sie noch am Montag auf Twitter vorschlug.

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