Wien

Wiener Autofahrer hörte Koran – 100 Euro Strafe

Ein gläubiger Moslem hörte in Wien-Liesing während der Fahrt den Koran. Polizisten orteten eine Lärmbelästigung und brummten ihm eine Strafe auf.

Clemens Pilz
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Saftige Strafe für Gläubigen, der Koran im Auto hörte.
Saftige Strafe für Gläubigen, der Koran im Auto hörte.
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Diese Strafverfügung sorgt für Kopfschütteln in sozialen Netzwerken! 100 Euro soll ein Autofahrer wegen angeblicher Lärmbelästigung blechen. Der Vorwurf: Er habe in Liesing eine "lautstarke arabische Stimme in Form einer Art Gebet" abgespielt und dadurch "ungebührlicherweise störenden Lärm erzeugt".

Strafe nicht gerechtfertigt?

Ein Freund des Betroffenen postete den Behörden-Brief im Netz und empörte sich. Für ihn sei die Strafe nicht gerecht. Schließlich habe sein Bekannter den Koran in normaler Lautstärke gehört und zudem zeitig in der Früh auf einer ehemaligen Bundesstraße, wo sich abgesehen von den Polizisten niemand gestört fühlen konnte. Man müsse die Frage stellen, ob hier "nicht die Lautstärke, sondern der Inhalt des Gehörten gestört hat".

Für die Beamten war die Lärmbelästigung jedenfalls klar. Man habe die "arabische Stimme" trotz geschlossener Seitenscheiben im Polizeiauto gehört, notierten sie im Protokoll. Der Angezeigte will den Bescheid beeinspruchen.

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