Österreich

Koran-Verteilung in Wien bis Februar gestoppt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Imago

Ein inzwischen gewohntes Bild in den Wiener Einkaufsstraßen von Salafisten, die Koran-Ausgaben verteilen, soll nun von unserem Blickfeld verschwinden: Nach nach den Anschlägen von Paris fordert der Grüne Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger, die Verteil-Aktionen jetzt zu verbieten.

Ein inzwischen gewohntes Bild in den Wiener Einkaufsstraßen von Salafisten, die Koran-Ausgaben verteilen, verschwindet nun von unserem Blickfeld: Nach nach den Anschlägen von Paris forderte der Grüne Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger, die Verteil-Aktionen zu verbieten. Vorübergehend wollen dies die Organisatoren der Aktionen auch tun - wegen der Adventszeit.

Zumindest vorübergehend wird in Wien die Verteilung einer umstrittenen Fassung des Koran an Info-Ständen eingestellt. Die Organisatoren bestätigten gegenüber dem "ORF Wien", dass darauf bis Jahresende verzichtet wird.

"In der Adventszeit wollen wir nichts machen, weil uns die Islamische Glaubensgemeinschaft darum gebeten hat. Das Thema ist so sensibel und nachdem was in Paris passiert, wollen wir nicht provozieren. Die Nerven sind angespannt und wir wollen die Leute einladen und nicht provozieren", sagte Verteil-Initiator Mustafa Brahja dem "ORF".

Ab Februar könnten sie aber wieder aufgenommen werden, Anträge dafür seien in Vorbereitung. Für heuer hätte es noch Genehmigungen des Wiener Magistrats für vier Termine gegeben. Vor allem auf der Mariahilfer Straße.

20.000 Korane in zwei Jahren verteilt

Auch beim Bahnhof Wien-Mitte wurden die Bücher verteilt, was die dortige FPÖ empörte. So beklagte Dietrich Kops in einer Aussendung, dass Salafisten ihren Stand in der Nähe eines Erstaufnahmezentrums für Flüchtlinge aufgebaut und "ganz gezielt bei den meist muslimischen Flüchtlingen um Unterstützung ihrer islamistischen Ziele geworben" hätten.

"Angesichts der aktuellen Lage versuche ich, mit Polizei, Verfassungsschutz und MA 46 einen Weg zu finden, wie wir das einstellen", hatte Neubau-Chef Thomas Blimlinger der "Presse" am Mittwoch gesagt. Die stark frequentierte Mariahilfer Straße ist eines der bevorzugten Reviere der Fundamentalisten, durch die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen "Kurier-Haus" in der Lindengasse wird das Gebiet zusätzlich für Religionsfänger interessant. Denn aus Deutschland ist bekannt, dass Salafisten momentan bevorzugt unter Flüchtlingen rekrutieren.

Die Polizei kann wegen der Religionsfreiheit erst bei strafbarem Verhalten einschreiten. Jeder Antrag von Salafisten, Bücher zu verteilen, werde aber vom Verfassungsschutz geprüft und vom zuständigen Magistrat nur mehr befristet auf zwei Monate genehmigt.

;