Kosten bis 200.000 Euro: Thermische Sanierungen stocken

Bis vor rund zehn Jahren wurden in Österreich bei Häusern und Wohnungen Fenster getauscht oder Wände und Decken isoliert, um den Energieverbrauch zu senken. Danach ist die Zahl der thermischen Sanierungen zurückgegangen, doch das könnte sich jetzt ändern, berichtet das "Ö1"-Morgenjournal.

Heizkosten sparen durch Sanierung

Im Jahr 2021 hat Wolfgang Amann vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen hat gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die Sanierungsmaßnahmen in Österreich untersucht. Das Ergebnis: Heizungen werden demnach viele getauscht, aber das Isolieren von Außenwänden oder das Dämmen von Dächern stockt seit Jahren.

"Die thermischen Maßnahmen stagnieren auf niedrigem Niveau mit Ausnahmen der Fenstertäusche. Fassadenisolierungen oder und die Erneuerung der Dächer ist nur unwesentlich nach oben gegangen", sagt Amann im "Ö1-Morgenjournal".

Dabei ließe sich dadurch viel an Heizkosten sparen. Ein Grund dafür sei laut dem Bau-Experten, dass Häuser, wo es technisch einfach war, bereits saniert wurden. Übrig geblieben sind also nur die schwierigen Fälle.

Bauwirtschaft durch Immobilienboom stark ausgelastet

"Die Überforderung des Bauherren ist oft der Hauptgrund, warum sich so wenig tut. Die Maßnahmen sind sehr schwierig zu koordinieren. Hinzu kommt, dass die Bauwirtschaft durch den Immobilienboom in den letzten Jahren stark ausgelastet war", so Amann.

Doch nun ist eine Trendumkehr absehbar. Für die Sanierung alter Häuser gab es bis zuletzt wenig attraktive Angebote, doch der Neubauboom scheint nun am Ende.

Förderungen erhöht

Auch die staatlichen Förderungen für Sanierungen wurden in den letzten beiden Jahren massiv erhöht. Dennoch sind die Baukosten stark gestiegen. Vor einigen Jahren war eine Sanierung für rund 100.000 Euro möglich. Jetzt kostet es doppelt so viel.