Niederösterreich

Kostenlose HPV-Impfung für Neunjährige

Bund, Länder und Sozialversicherung haben sich auf eine Ausweitung der HPV-Impfung geeinigt. Vom 9 bis zum 21. Lebensjahr ist sie in NÖ kostenlos.

Tanja Horaczek
Mehrheit hat von HPV-Viren keine Ahnung - Gesundheit | heute.at
Mehrheit hat von HPV-Viren keine Ahnung - Gesundheit | heute.at
Bild: AFP

Vor wenigen Wochen haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf die Ausweitung der HPV-Impfung geeinigt. Ab 1. Februar steht nun die Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos in Niederösterreich zur Verfügung.

Impfung bietet hohen Schutz 

„Humane Papillomaviren sind die Hauptursache für zahlreiche Krebserkrankungen. Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert, wobei die Übertragung vorwiegend bei sexuellem Kontakt stattfindet. Aktuell sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, von denen etwa 14 an der Entstehung von Krebsvorstufen oder Krebs beteiligt sind. Die Impfung bietet einen hohen Schutz und ist ein wichtiger Beitrag, um die Immunitätsrate zu erhöhen“, zeigt sich NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig über das neue Angebot erfreut.

Kinderwunsch sollte abgeklärt werden

Geimpft wird bei Allgemeinmediziner, Kinderärzten, Gynäkologen, die am Kinderimpfkonzept teilnehmen und als Impfärzte durch das Land NÖ beauftragt sind. Auch bei den Bezirksverwaltungsbehörden und Magistraten ist der Impfschutz erhältlich. Wobei den impfwilligen Personen empfohlen wird, im Vorfeld wegen des Impfwunsches Kontakt aufzunehmen. Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr bis zum vollendeten 26. Lebensjahr wird in den NÖ Kliniken die HPV-Impfung zum vergünstigten Preis von 100 Euro angeboten. 

Häufigste virale Infektion im Genitaltrakt

NÖ Ärztekammer-Präsident Harald Schlögel, ist erfreut über die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr und meint dazu: „Viele Krebsarten kann man nicht oder kaum verhindern. Anders ist das bei Gebärmutterhalskrebs, zum Teil auch bei Rachen- oder Peniskarzinomen. Diese Krebsarten werden durch das Humane-Papillomavirus ausgelöst. Humane Papillomaviren sind die häufigste virale Infektion im Genitaltrakt. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Leider ist vielen Menschen der Zusammenhang zwischen HPV und Krebs sowie die Impfmöglichkeit dagegen bis heute zu wenig oder gar nicht bekannt. Daher ist es wichtig, gerade junge Frauen und Männer aufzuklären.“