Ärger im DFB! Der scheidende Bundestrainer Jogi Löw geht mit Deutschland in sein letztes Großevent. Nach der Europameisterschaft zieht sich der 61-Jährige zurück. Hansi Flick folgt ihm nach.
Die Vorzeichen auf eine erfolgreiche EURO stehen nicht gut. Am Mittwochabend musste sich der Weltmeister von 2014 gegen Dänemark mit einem 1:1 zufrieden geben. Im März hatte es eine empfindliche Pleite gegen Österreichs Gruppengegner Nordmazedonien gesetzt. Das blamable 0:6 gegen Spanien im November 2020 ist noch in den Köpfen der Fans.
Auch in jenen der Spieler. Bei den Stars dürfte das Vertrauen in Löw und seine Taktiken weg sein. Die deutsche "Bild" berichtet aktuell: "Der Großteil der Spieler im DFB-Kader zweifelt an der Jogi-Taktik!" Gemeint ist die Dreierkette, mit der die DFB-Auswahl auch im Test gegen Dänemark zu Werke ging. Allen voran der Bayern-Block im Team, bestehend aus acht Spielern des deutschen Rekordmeisters, sei für eine Viererkette.
Die Dreierkette war auch bei der Niederlage gegen Nordmazedonien in der WM-Quali zum Einsatz gekommen.
Löws Erklärung, warum er nun, unmittelbar vor der EURO, wieder mit diesem System testet: "Wichtig ist: Die letzte Reihe muss gut stehen. Ich wollte das Zentrum deshalb mit drei Spielern schließen. Das hat mit Ginter, Süle und Hummels eigentlich ganz gut geklappt. Die Dreierkette ist für das Turnier eine Option. Wenn wir zu null spielen oder einen Vorsprung verteidigen müssen. Es wird schwierig, wenn wir oft einem Rückstand hinterherlaufen müssen."
Das könnte ein deutlicher Hinweis auf die Herangehensweise in zwei der drei Gruppenspielen sein. Mit Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal warten zwei harte Brocken – gegen sie könnte diese Defensiv-Variante zum Einsatz kommen. Ungarn ist in der wohl schwierigsten EM-Gruppe der große Außenseiter.
Die drei Gegner könnten von der steigenden Unruhe im deutschen Team profitieren. Dort kommt die Mauer-Taktik nicht gut an.