Wirtschaft

Kranke Häftlinge kosten uns 86 Millionen im Jahr

Eine Anfragebeantwortung zeigt: Seit 2000 haben sich die Behandlungskosten für Gefängnis-Insassen beinahe verdreifacht.

Heute Redaktion
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Im Vorjahr hatten Österreichs Steuerzahler für die medizinische Versorgung von Häftlingen 86,2 Millionen Euro hinzublättern. Das belegt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ. Im Vergleich zu 2000 - damals mussten erst 29,34 Millionen Euro für diesen Posten locker gemacht werden - bedeutet das ein Plus von 194 Prozent. Also nahezu eine Verdreifachung.

Abgefragt wurden auch die Ausgaben pro Häftling. Das Ergebnis: Kostete im Jahr 2000 ein kranker Gefängnis-Insasse im Schnitt noch 4.276 Euro, waren es 2016 bereits 9.800 Euro. Das sind fast 130 Prozent mehr als zur Jahrtausendwende.

Den Grund dafür benennt ein Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2012. Zitat: "Den größten Anteil an den Ausgaben stellte die externe Unterbringung geistig abnormer Rechtsbrecher in psychiatrischen Anstalten dar. Allein 2009 entfielen darauf bereits 50 Prozent der Gesamtausgaben." Und: "Die Ausgaben für die medizinische Versorgung von Häftlingen stiegen von 29,34 Millionen (2000) auf 73,76 Millionen (2010). Im Durchschnitt betrugen die Ausgaben pro Häftling 2009 8.418 Euro und waren damit rund dreimal so hoch wie die laufenden öffentlichen Gesundheitsausgaben pro Kopf in Österreich."

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(bart)