Mann bricht vor Wiener Spital zusammen, stirbt

Erklärungsbedarf nach einem Todesfall: Ein Mann erlitt direkt vor einem Krankenhaus einen Herzinfarkt. Er wurde in die Notaufnahme eines anderen Spitals gebracht und verstarb.

Am Freitag brach ein Mann direkt vor dem Krankenhaus "Göttlicher Heiland" in Wien-Hernals zusammen. Er hatte jemanden dort besucht, wollte gerade in sein Auto steigen und erlitt einen Herzinfarkt. Laut Schilderungen von Augenzeugen soll der Portier behauptet haben, die Ärzte dürften das Krankenhaus nicht verlassen, man solle die Rettung rufen.

Schließlich begaben sich dann doch Ärzte ins Freie und starteten Wiederbelebungsmaßnahmen, dann traf auch die Rettung ein. Der Patient wurde ins Wilhelminenspital gebracht, weil das "Göttlicher Heiland" über keine Notaufnahme verfügt. Er starb.

Die Erklärung des Spitals

Das Krankenhaus "Göttlicher Heiland" nimmt nun in einer Aussendung zu dem Vorfall Stellung: "Wir sind sehr betroffen, dass der Patient verstorben ist und möchten den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist nachvollziehbar, dass das tragische Ereignis in unmittelbarer Nähe unseres Krankenhauses viele beschäftigt und Diskussionen auslöst."

Der Arzt habe sofort entschieden, gemeinsam mit einer Kollegin das Haus zu verlassen und ihn auf der Straße reanimiert, bis der Rettungsdienst eingetroffen sei. Das sei keine leichte Entscheidung gewesen, denn der betroffene Arzt sei für "mehr als 100 kranke, teils schwer kranke Patienten im Haus verantwortlich".

Der rechtliche Hintergrund

Aus den Bestimmungen des Wiener Krankenanstaltengesetzes ergibt sich, dass diensthabende Ärzte das Krankenhaus nicht verlassen dürfen, um die Patienten im Haus nicht zu gefährden, denn es kann auch jederzeit ein Akutfall im Haus eintreten. Ungeachtet dessen habe sich der diensthabende Oberarzt nach Abschätzung des Risikos im Haus entschieden, umgehend Erste Hilfe zu leisten.

Der Portier sei eine wichtige Drehscheibe in Notsituationen und könne das Haus nicht verlassen. Er habe eine Passantin ersucht, die Rettung zu rufen und währenddessen selbst einen diensthabenden Arzt verständigt.

"Uns ist es sehr wichtig, den Ablauf dieses Vorfalls genau zu analysieren und zu evaluieren, auch wenn wir nach aktuellem Stand richtig gehandelt haben", heißt es in der Aussendung.

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(red)

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