Kranker Kanzler ohne Maske hustet bei Covid-Beichte los

Angesichts der weiterhin sehr hohen Corona-Welle und der anstehenden Feiertage mahnt Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) die Bevölkerung zu Vorsicht. "Wenn ich meine kranke Mutter besuche, dann ziehe ich eine Maske an", erklärte erst kürzlich mit Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage und den Selbstschutz vor Ansteckungen. Das ist für den Minister "eine Frage des Hausverstandes". 

Letzteren freilich lassen selbst Spitzenpolitiker manchmal missen. Und das ausgerechnet bei der großen Pressekonferenz zum Aufarbeitungsbericht "Nach Corona", wo die Regierung ihre Fehler bei der Corona-Bekämpfung thematisierte. Während der Grüne Gesundheitswächter Österreichs wegen einer Verpflichtungen im Bundesrat durch Abwesenheit glänzte, sorgte der türkise Kanzler Karl Nehammer während der Fragerunde bei einigen Beobachtern für erhöhte Temperatur.

Von einem Reporter angesprochen, konnte der hörbar erkältete VP-Chef wegen eines heftigen Hustenanfalls erst gar nicht antworten. "Entschuldigung... Ist ein grippaler Infekt... der hat auch mich jetzt längere Zeit ...", hustete der Regierungschef schwer verständlich gerade noch den Anwesenden entgegen.

Seine minutenlange Antwort über die Schwierigkeit der politischen Corona-Entscheidungen brachte der Kanzler dann zwar ohne weiteren Anfall über die Bühne. Für eine doppelt schiefe Optik sorgte gleich im Anschluss daran dann ausgerechnet ein Journalist des ORF.

Dieser flötete mit kränklicher Stimme in das unter den Kollegen munter herumgereichte Mikrofon: "Herr Bundeskanzler, entschuldigen Sie, ich bin auch bedient". Dieser quittierte es mit einem abwinkenden "Ich verstehs".

Wie die offiziellen Aufnahmen des Bundeskanzleramts zeigen, hatte kaum einer bis keiner eine Maske getragen. Weder der kranke Reporter, noch der kranke Kanzler oder sonst einer der Regierungsvertreter. Aber naja: Es ging bei dem Auftritt ja auch um Fehler, die während der Pandemie gemacht wurden, nicht danach.